Eigens aufgestellte Sitzgelegenheiten sollen in der Innenstadt für Wohlfühlatmosphäre sorgen. Doch viele Händler beobachten, dass die City seit der Sperrung oft menschenleer ist. Foto: Giacinto Carlucci

Nach der Halbzeit eines Pilotprojekts regiert der Frust unter den Händlern in der Göppinger Innenstadt. Sie klagen über Umsatzeinbußen. Nun gibt es Vorstöße zweier Gemeinderatsfraktionen, das Ganze schnell abzubrechen. Das sind die Hintergründe.

Dieses Pilotprojekt ,fußgängerfreundliche Innenstadt‘ ist der reinste Albtraum für uns. Seitdem das losging, gehen unsere Umsätze total den Bach runter“, sagt ein Gastronom. „Unser To-Go-Geschäft ist komplett eingebrochen und auf nahezu null zurückgegangen“, bestätigt ein anderer. „Der Pilotversuch ist eine Katastrophe“, pflichtet ein Händler bei. „Wir diskriminieren damit die Kunden, die nicht gut zu Fuß sind, aber viel Umsatz bringen und übervorteilen andere“, bewertet ein weiterer die Situation. „Nun sollen Autofahrer aus ideologischen Gründen eingeschränkt werden, ohne die Einwohner durch eine Abstimmung einzubeziehen. Eine demokratische Entscheidung, bei der die betroffenen Anwohner mitbestimmen könnten, wäre gerechter und transparenter“, meint ein Anwohner.