Kontrolle: Die Ditzinger Feuerwehr überprüft am Thermoscanner einen Gefahrgutlaster (Archivbild). Foto: KS-Images/Andreas Rometsch

Der Thermoscanner auf dem Parkplatz Engelberg hätte am Dienstag eigentlich einen mutmaßlich überhitzten Laster an der Weiterfahrt hindern sollen. Das klappte nicht so ganz – erneut.

Handgezählt war es der 15. Einsatz, der die Freiwillige Feuerwehr Ditzingen in diesem Jahr zum Thermoscanner auf dem Autobahnparkplatz Engelberg geführt hat. Dort, nur wenige Meter vor dem Engelbergtunnel, hatte die Anlage am Dienstagmorgen einen überhitzten Gefahrguttransporter gemeldet – was einen Alarm auslöst und die Brandschützer auf den Plan ruft.

Am Thermoscanner ist keine Spur mehr vom Gefahrgutlaster

Vor Ort angekommen, schauten die Helferinnen und Helfer jedoch wie so oft in die Röhre: Von dem Lastwagen war keine Spur mehr. „Der Fahrer des folgenden Gefahrgut-Lkw hat uns berichtet, dass der andere Lastwagen einfach weitergefahren sei“, gibt Andreas Häcker, Abteilungskommandant der Ditzinger Feuerwehr, auf Nachfrage zu Protokoll. Eigentlich signalisiert eine rote Ampel, dass die Weiterfahrt bis auf Weiteres untersagt ist.

Der Thermoscanner: So sieht die Anlage auf dem Parkplatz Engelberg aus. Foto: KS-Images.de / Andreas Rometsch

Die Thermoscan-Anlage steht auf dem Parkplatz Engelberg in Fahrtrichtung Singen/Karlsruhe kurz vor der Einfahrt in die Weströhre des Engelbergtunnels. Sämtliche Gefahrguttransporter, die auf dieser Route unterwegs sind, müssen ihn passieren: Sie werden mit reduziertem Tempo auf den Parkplatz geleitet, wo Wärmebildkameras die Fahrzeuge scannen. Wird ein überhitztes Teil festgestellt, ruft dies die Einsatzkräfte auf den Plan.

Zuletzt musste die Freiwillige Feuerwehr Ditzingen auch tatsächlich eingreifen, als der Scanner vor einer Woche bei einem mit 24 000 Litern leicht entzündlichem Ethanol beladenen Lastzug Alarm schlug. Die Wärmebildkamera zeigte im Bereich der Drillingsachse des Aufliegers eine Erhitzung auf etwa 600 Grad. „Die Plastikabdeckungen der Radmuttern waren bereits geschmolzen“, gab Andreas Häcker damals an.

Dennoch ist in den vergangenen Monaten eine Häufung der Scanner-Einsätze zu erkennen. Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Jahr rückte die Ditzinger Wehr fünfmal aus. Zum Vergleich nochmals die Zahl von diesem Jahr – nur bis Mai: 15 Einsätze. Die allermeisten Einsätze enden für die Helferinnen und Helfer jedoch in Untätigkeit, was zuletzt auch deutlichen Unmut und die Frage nach der Sinnhaftigkeit hervorgerufen hat.

Autobahn GmbH: Anlage ist richtig eingestellt

Die Betreiberin der Anlage, die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest, betonte in der Vergangenheit allerdings auf Nachfrage, dass die Grenzwerte der Anlage korrekt eingestellt seien. Das habe das Schweizer Bundesamt für Straßen Astra gemeinsam mit der Herstellerfirma der Thermoscan-Anlage im Rahmen einer zweijährigen Studie sichergestellt. Rund 150 Gefahrgutlaster passieren die Anlage durchschnittlich in 24 Stunden.