Im August haben Marco und Lisa Margari den Einkaufsservice gestartet. Foto: Holowiecki

Ein junges Paar aus Bernhausen hat einen Einkaufsservice gegründet. Warum der auch abseits von Lockdowns funktionieren soll.

Bernhausen - Vergangenes Jahr, da hat es auch Marco Margari erwischt. Corona. Er musste sich in Quarantäne begeben und seine Ehefrau gleich mit ihm. Die Wohnung in Bernhausen durfte das Paar nicht verlassen. „Wir hatten das Glück, dass die Schwiegereltern im Nachbarort leben, die haben uns Einkäufe immer vor die Tür gestellt“, sagt Lisa Margari. „Das Glück hat nicht jeder“, fügt sie hinzu.

Jetzt, Monate später, haben die Eheleute aus dieser Erfahrung ein kleines Business gemacht. Am 1. August ist der „Einkaufsservice Margari“ gestartet. Sie glauben, dass ihre Dienstleistung auch abseits von Lockdowns einen Mehrwert für viele haben könnte, etwa für Berufstätige, denen für den Großeinkauf die Zeit fehlt, oder für Menschen, die ein bestimmtes Angebot bei einem Discounter nicht verpassen möchten. „Das ist mir auch schon passiert, dass morgens vor dem Laden eine riesige Schlange war, und bis ich dazugekommen bin, war alles schon weg“, sagt Lisa Margari (33).

Kunden zahlen für den Service einen Prozentsatz des Einkaufswerts

Der Einkaufsservice läuft im Nebengewerbe. Lisa Margari ist aktuell in Elternzeit und hütet die bald dreijährige Tochter und den zehn Wochen alten Sohn, ihr Mann arbeitet im Schichtsystem im öffentlichen Dienst. Die Rollen sind verteilt: Sie nimmt die Bestellungen per Telefon, Mail oder Whatsapp entgegen, er macht die Besorgungen und bringt alles zur Kundschaft an die Haustür. Der 31-Jährige erklärt: Im Vergleich zu so mancher Supermarktkette, die selbst einen eigenen Lieferdienst anbietet, habe er einfache Abrechnungsmodalitäten gewählt. Kunden aus ganz Filderstadt und Neuhausen zahlen 20 Prozent des Gesamteinkaufswertes als Gebühr, Nutzer aus Leinfelden-Echterdingen zahlen wegen der Entfernung noch mal fünf Euro pauschal obendrauf. Dafür fährt Marco Margari mit seinen Kühlboxen auch zu mehreren Läden im Stadtgebiet, wenn das gewünscht ist. „Sie kriegen auf jeden Fall Ihr Lieblingsprodukt“, sagt Lisa Margari.

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In Zukunft wollen sie auch Bäcker, Metzger und Wochenmärkte ansteuern

Auf die drei Kommunen möchten sich die Gründer zunächst beschränken. „Wir fangen klein an“, sagt Marco Margari. Nur so könne er die nötige Frische garantieren, zudem solle noch genügend Zeit für die Kinder bleiben. Ein paar Bestellungen gab es schon. Berufstätige, Familien und Urlaubsrückkehrer hätten das Angebot genutzt. „Es soll sich tragen und ausbaufähig sein“, gibt Marco Margari als Ziel aus. Ideen haben die Eheleute noch. Lisa Margari schwebt vor, auf den Touren auch lokale Bäcker, Metzger oder Wochenmärkte anzusteuern. „Momentan ist das noch nicht leistbar, aber das ist das Ziel“, sagt sie. Ihr Mann kann sich vorstellen, sich im Betreuten Wohnen oder ähnlichen Einrichtungen persönlich vorzustellen, um Kunden zu akquirieren.

Weitere Infos gibt es unter:www.einkaufsservice-margari.de