Lukas Rosengrün ist amtierender Bürgermeister in Ehningen. Foto: Stefanie Schlecht

Der amtierende Bürgermeister von Ehningen gab am Freitag seine Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters seiner einstigen Heimatstadt bekannt.

Lukas Rosengrün, derzeit Bürgermeister der Gemeinde Ehningen, gab heute seine Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters in Sindelfingen bekannt. Die Kampagne des SPD-Politikers trägt den Titel „Sindelfingen weiterbringen“. Rosengrün wurde im März 2020 mit 51,8 Prozent der Stimmen als Nachfolger von Claus Unger (CDU) zum Bürgermeister in Ehningen gewählt. Erst am Dienstag, 3. Dezember, hatte der seit 2001 amtierende Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer (CDU) verkündet, nicht für eine vierte Amtszeit zur Verfügung zu stehen.

Rosengrün ist 40 Jahre alt, verheiratet und Vater von siebenjährigen Zwillingen. Er kenne die Daimler-Stadt, die Bedürfnisse und Herausforderungen der Menschen vor Ort aus erster Hand, sagt er. „Sindelfingen ist die Stadt, in der ich aufgewachsen bin und zu der ich eine tiefe Verbundenheit habe. Die Entscheidung, für das Amt des Oberbürgermeisters zu kandidieren, ist für mich eine Herzensentscheidung“, sagt er. Man habe nicht oft die Gelegenheit, als Oberbürgermeister seiner Heimatstadt zu kandidieren, diese wolle er jetzt nutzen. Im Gespräch für eine Kandidatur ist ebenfalls der Sindelfinger FDP-Stadtrat Maximilian Reinhardt, der sich aber noch nicht offiziell erklärt hat.

Vor seiner Zeit im Ehninger Rathaus war Lukas Rosengrün Projektmanager bei der TransnetBW, dem Betreiber des Stromübertragungsnetzes in Baden-Württemberg. Er bringe daher „nicht nur Verwaltungskompetenz und Führungserfahrung mit, sondern auch Erfahrung bei der Umsetzung von Großprojekten sowie der dazugehörigen Kommunikation und Bürgerbeteiligung“, teilt er am Freitag mit. In Ehningen hat Rosengrün ein umfangreiches Ortsentwicklungskonzept angestoßen.

Erfahrung mit Großprojekten

Darauf aufbauend setzte er sich für die Umwandlung der IBM-Hauptverwaltung in ein modernes Wohn- und Arbeitsquartier namens Quantum Gardens ein. Doch die Planungen für das Großprojekt liegen auf Eis, seit das US-Finanzministerium im Dezember 2023 den afghanischen Investor auf eine Sanktionsliste gesetzt hat. Davon will er sich bei seiner Bewerbung nicht beirren lassen. Rosengrün: „Sindelfingen braucht jetzt jemanden, der Erfahrung darin hat, große Projekte umzusetzen, und Impulse für die Zukunft der Stadt gibt.“

Rosengrün bei der Einweihung eines Skate-Parks in Ehningen Foto: Eibner/Maxi Saier

Seine Mitgliedschaft in der SPD spiele bei der anstehenden Oberbürgermeisterwahl keine Rolle. „Ich mache seit knapp fünf Jahren Sachpolitik zum Wohle der Menschen in Ehningen. Meist in großer Einigkeit, manchmal mit wechselnden Mehrheiten. Mein Parteibuch hat dabei nie eine Rolle gespielt und wird es auch in Zukunft nicht“, sagt er. Deshalb trete er auch als überparteilicher Kandidat zur Oberbürgermeisterwahl an.

Wichtige Themen seien für ihn unter anderem die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, eine kompetente Umsetzung der anstehenden städtebaulichen Großprojekte sowie eine zuverlässige, qualitativ gute Bildung und Betreuung. „Als Familie mit zwei arbeitenden Elternteilen kennen wir die Herausforderungen, die das mit sich bringt. Letztendlich sind eine zuverlässige Kinderbetreuung und gute Schulen auch ein Wirtschaftsfaktor“, sagt der 40-Jährige. In den kommenden Wochen will er vor allem: zuhören. Er kündigt an, mit möglichst vielen Menschen, Vereinen, Verbänden und Vertretern von Kirchen und Glaubensgemeinschaften in den Austausch gehen zu wollen.