Zwar sind Anbau und Konsum von Cannabis seit einigen Monaten erlaubt – doch nur unter bestimmten Bedingungen. Ein 37-Jähriger sitzt nun in Haft, weil er in Esslingen illegal angebaut haben soll. Die Polizei hat 190 Pflanzen in Gewächshäusern gefunden.
Ein 37-Jähriger sitzt seit mehreren Tagen in Untersuchungshaft, nachdem in seinen Gewächshäusern in Esslingen eine große Anzahl Cannabis-Pflanzen gefunden wurde. Er steht im Verdacht, die Plantage illegal betrieben zu haben. Die Polizei berichtet in einer gemeinsamen Mitteilung mit der Staatsanwaltschaft vom Dienstag, eine Rauschgiftermittlungsgruppe der Kriminalpolizei habe die Plantagen bei der Überprüfung zweier verdächtiger Gewächshäuser im Esslinger Stadtgebiet entdeckt. Mit richterlichem Beschluss seien die Gewächshäuser schon am vergangenen Donnerstag durchsucht worden. Die Einsatzkräfte fanden demnach rund 190 Cannabispflanzen und in der Wohnung des 37-Jährigen, der die Gewächshäuser angemietet haben soll, mehr als zwei Kilogramm Cannabis.
Maximal drei Pflanzen sind erlaubt
Zwar sind Besitz und Anbau seit einigen Monaten bedingt erlaubt. Wie Andrea Kopp von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Reutlingen erläutert, stehe hinter der Plantage aber keine behördlich genehmigte Anbauvereinigung mit Mitgliedern, an die das Cannabis kontrolliert abgegeben werde. Zum Eigenkonsum dürfen Erwachsene drei Pflanzen anbauen, zudem ist der Besitz von 50 Gramm getrocknetem Cannabis im privaten Raum erlaubt. „Das war in diesem Fall also eindeutig zu viel“, sagt Kopp. Der illegale Handel mit Cannabis blühe trotz Teillegalisierung und werde verfolgt. „Wer glaubt, dass das Cannabiskonsumgesetz alles erlaubt, liegt falsch“, so Kopp.