UN-Klimachef Simon Stiell geht der Beschluss der Weltklimakonferenz nicht weit genug. Er vermisst ein hartes Stoppzeichen.
UN-Klimachef Simon Stiell hat den Beschluss der Weltklimakonferenz zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas als Schritt in die richtige Richtung gewürdigt - der aber nicht ganz ausreiche. Das Treffen der knapp 200 Staaten habe ein Signal setzen müssen, um dem zentralen Klimaproblem der Menschheit ein hartes Stoppzeichen zu setzen, den fossilen Brennstoffen und deren Verschmutzung, die den Planeten verbrennt, sagte er am Mittwoch. „Auch wenn wir das Zeitalter der fossilen Brennstoffe in Dubai nicht beendet haben, ist dieses Ergebnis der Anfang vom Ende.“
Zugleich verwies er nach den hitzigen Debatten der vergangenen zwei Wochen auf die Schwierigkeit, unter allen Regierungen Konsens herzustellen. Alle Parteien müssten sich über jedes Wort, jedes Komma, jeden Punkt einigen. „Das ist nicht einfach, überhaupt nicht einfach.“ Tatsächlich unterstreicht dies, wie viel diese UN-Konferenzen in den letzten Jahrzehnten erreicht haben. „Ohne sie stünden uns eine Erderwärmung um fast fünf Grad bevor, ein klares Todesurteil für unsere Spezies.“ Derzeit steuere der Planet auf eine Erhitzung auf knapp drei Grad zu im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. „Dies bedeutet immer noch großes menschliches Leid, weshalb die COP28 noch einen Schritt hätte weiter gehen müssen.“
Erstmals Aufruf zu Abkehr fossiler Brennstoffe
Erstmals ruft die Weltgemeinschaft in dem Beschluss zur Abkehr von fossilen Brennstoffen auf. Der zuvor von mehr als 100 Staaten geforderte klare Ausstieg („Phase out“) kommt in dem am Mittwoch in Dubai verabschiedeten Abschlusstext aber nicht vor. Konferenzpräsident Sultan Al-Dschaber, zugleich Chef des staatlichen Ölkonzerns der Vereinigten Arabischen Emirate, sprach vor dem Plenum dennoch strahlend von einem „historischen Paket“.