Die Schaufensterfront ist seit Mitte Dezember wieder hergestellt. Foto: Gottfried Stoppel

Wie geht es Ulli’s Confiserie und der verletzten Mitarbeiterin Monate nach dem Schaufensterunfall? Der Crash in das Schokoladengeschäft zog weite Kreise.

Die rote Box steht gleich am Eingang auf der kleinen Theke des Ladens im Rathaus-Carrée von Fellbach. Davor liegen Karten und Stifte bereit. „Grüße an unsere liebe Kollegin“, steht auf dem Kasten. Die kleine Genesungswünsche-Post-Box sei aufgestellt worden, weil viele Stammkunden den Wunsch geäußert hätten, der Kollegin ihre Anteilnahme auszudrücken, berichtet Ulrike Maurer.

Sie ist Inhaberin des Schokoladen- und Pralinengeschäfts Ulli’s Confiserie. Die Wünsche für eine gute Besserung gehen an die Mitarbeiterin, die durch den Unfall verletzt wurde, bei dem Ende September 2022 ein Senior mit seinem Auto die Glasfront des Geschäftes durchbrochen hatte. Der Crash machte als „Schaufensterunfall“ Schlagzeilen. Der Mann hatte nach Polizeiangaben Gas und Bremse beim Einparken verwechselt. Die Frau musste aufgrund ihrer Verletzungen in eine Klinik gebracht werden.

Die Baustellentüre ist wieder weg, das Schaufenster wieder hergestellt

Inzwischen sei die Mitarbeiterin wieder zu Hause, ihre Gesundheit lasse es aber noch nicht zu, wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, berichtet Ulrike Maurer. Sie war an dem Unglückstag selbst vor Ort und hatte den Crash miterlebt. „Wir sind alle geschockt“, hatte sie damals berichtet. Der Stress sei für alle Beteiligten lange spürbar gewesen. Umso mehr freue sie sich über die große Unterstützung von vielen Seiten und die Anteilnahme, die sie erfahren habe. Dank des Einbaus einer Baustellentür konnte das Fachgeschäft Mitte Oktober wieder öffnen – früher als sie gedacht hatte. Die Baustellentür diente als Interimslösung, bis die Front des Ladens wiederhergestellt wurde. Der Eingang war dadurch etwas niedriger.

Doch auch diese Phase ist seit Kurzem wieder vorbei. Mitte Dezember hing ein Schild an der Türe, dass das Geschäft für zwei Tage geschlossen werden muss. In der Zeit wurde die Schaufensterfront wieder eingebaut, sodass danach die Kunden wieder wie gewohnt in das Geschäft eintreten konnten. „Es ist eine Wohltat, nun ist der Laden einfach wieder in Ordnung“, sagt Ulrike Maurer. Vor allem in der für die Schokoladen-Branche so wichtigen Adventszeit habe man sich dann wieder ganz auf das Weihnachtsgeschäft konzentrieren können.

Der Unfall hatte große Kreise gezogen

Einiges stecke an Vorlauf darin für das Weihnachtsgeschäft. Und Ulrike Maurer macht immer wieder deutlich, dass sie das alles nur mit ihrem engagierten Team stemmen konnte.

Eine Mitarbeiterin übernehme beispielsweise den Großteil der Bürokratie – durch den Unfall sei da einiges an Korrespondenz nötig gewesen, etwa was Versicherungsfragen angeht und vieles mehr. „Wir sind aus dem normalen Geschäft herauskatapultiert worden“, sagt Ulrike Mauer, die außer der Confiserie in Fellbach das Hauptgeschäft in Winnenden führt , das dort mitten in der Fußgängerzone liegt. Das Team in Fellbach habe kühlere Temperaturen in Kauf genommen und sich wärmer angezogen, um die Baustellentür offen stehen lassen. Denn die geschlossene Tür hätte wenig einladend gewirkt. „Das war ein Riesen-Einsatz“, so Maurer. Parallel hat sie beim „Fellbacher Schaufenster“, einer Präsentation von verschiedenen Firmen des Fellbacher Rathaus-Carrées in der gegenüber liegenden Markthalle mitgemacht.

Dass der Unfall große Kreise gezogen hat, das habe sie wahrgenommen. Selbst eine Bekannte in Südtirol habe davon erfahren. Das erste halbe Jahr am neuen Standort sei sehr aufregend gewesen. Nun hoffe sie, dass alles im neuen Jahr wieder ruhiger verlaufe.