Hier fehlt doch was? Unbekannte haben in Musberg gleich mehrere Ortsschilder abgeschraubt und mitgenommen. Allein der Rahmen wurde nicht geklaut. Foto: Caroline Holowiecki

In Musberg – dem kleinsten Ortsteil von Leinfelden-Echterdingen – wurden gleich zwei Ortstafeln abgeschraubt und mitgenommen. Die Stadt hat Anzeige erstattet, die Polizei sucht Zeugen. Es ist nicht das erste Mal.

Musberg - Wer klaut gleich mehrere Ortsschilder? Und wozu? Das würde Jutta Rößler, die stellvertretende Leiterin des Ordnungsamtes von Leinfelden-Echterdingen, auch gerne wissen. „Ein solches Schild kann eine Trophäe sein, mit der man dann seinen Partykeller verschönert“, mutmaßt sie. Oder aber jemand habe sich so darüber geärgert, beim zu Schnellfahren erwischt worden zu sein, dass er die rechtliche Grundlage für Geschwindigkeitsmessungen – nämlich das Ortsschild – abmontiert habe.

Fest steht, dass in Musberg – dem kleinsten Ortsteil von Leinfelden-Echterdingen – gleich zwei solcher Tafeln abhanden gekommen sind. Am Nerzweg und an der Büsnauer Straße stehen nur noch die Rahmen der Schilder, das gelb gefärbte Blech mit schwarzer Aufschrift fehlt.

Klar ist auch, dass dieser Diebstahl alles andere als ein Kavaliersdelikt ist, wie Jutta Rößler unserer Zeitung sagt. Vielmehr habe der bisher Unbekannte eine Straftat begangen, die verfolgt werden müsse und die unter Umständen vor Gericht enden könne. Das gilt auch, wenn der Langfinger Reue zeigt und die Hinweistafel zurückbringen würde. Ein solches Verhalten würde sich aber sicher strafmildern auswirken, erklärt sie.

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen hat Anzeige erstattet. Es sei ein finanzieller Schaden entstanden, den der Steuerzahler zu tragen habe. Die Kommune hat neue Ortsschilder bestellet. 330 Euro netto kostet laut Rößler ein solches Blechschild – zuzüglich der dafür anfallenden Personalkosten. Die Verkehrsbehörde hat zudem Geschwindigkeitstafeln aufgestellt, welche Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer darauf hinweisen, dass an dieser Stelle nur 50 Kilometer in der Stunde gefahren werden dürfen. Normalerweise die Funktion der Ortsschilder.

Ein Schild kostet 330 Euro netto

Es ist nicht das erste Mal, das in Leinfelden-Echterdingen Ortstafeln abmontiert und mitgenommen wurden. Gerade in Musberg, sagt Jutta Rößler. „Es kam auch schon mal vor, dass ein Schild später in einem Garten gefunden wurde“, sagt sie. Kürzlich bekam übrigens auch in Oberaichen ein Ortsschild Beine. Weil dieser Teil der Stadt zu Leinfelden gehört, handelt es sich hierbei um ein weißes Schild mit schwarzer Aufschrift. Ungeachtet der Farbe, weg ist weg.