Guido Buchwald nach dem Abpfiff in Leverkusen, zuvor hatte er das Siegtor erzielt, umringt von den Fans des VfB. Foto: imago//werek

In unserer Serie zeigen wir Ihnen die zehn größten, schönsten, emotionalsten, aber auch wichtigsten Spiele des VfB Stuttgart. In dieser Folge erinnern wir uns an das Spiel zurück, das den Weiß-Roten den Meistertitel 1992 sicherte.

Stuttgart - Die Ausgangssituation war denkbar spannend. Noch am vorletzten Spieltag hatten sowohl der Tabellenerste, Eintracht Frankfurt, als auch der Zweite, VfB Stuttgart, nur Unentschieden erzielt. Punktgleich ging es also in den letzten Spieltag, an dem die Stuttgarter in Leverkusen ran mussten, während Frankfurt gegen den späteren Absteiger Hansa Rostock antrat. Auch Borussia Dortmund war noch im Rennen. Die Borussen traten ebenfalls gegen einen späteren Absteiger, den MSV Duisburg, an. Die bis heute engste Konstellation an einem letzten Spieltag.

13 000 VfB-Fans im Ulrich-Haberland-Stadion

Über 13 000 VfB-Anhänger reisten mit in das Rheinland, und machten das Ulrich-Haberland-Stadion zu einem Tollhaus. Für die Spieler muss es sich wie ein Heimspiel angefühlt haben. Der VfB war vom Start weg gut im Spiel, doch Martin Kree brachte die Werkself per Handelfmeter in Führung. Beinahe wäre die noch ausgebaut worden, doch Günther Schäfer, der Felsen in der VfB-Verteidigung, rettet spektakulär per Fallrückzieher auf der Linie. Noch heute erzählt man sich von dieser Rettungstat, die dem VfB womöglich die Deutsche Meisterschaft gerettet hat. In der 43. Minute dann der Gegenschlag – Goalgetter Fritz Walter traf in der 43. Minute per Elfmeter zum Ausgleich.

Nach der Pause wurden die Schwaben immer besser, bissen sich regelrecht in die Partie. Dann die frohe Kunde aus Rostock: Hansa führte gegen Spitzenreiter Frankfurt. VfB-Trainer Christoph Daum trieb seine Mannschaft nach vorn. Auch wegen des zwischenzeitlichen Ausgleiches der Frankfurter durch Axel Kruse.

Flanke Kögl, Kopfball Buchwald

In der 79. Minute die Schrecksekunde für den VfB. Nach einem eher harmlosen Foul legte sich Matthias Sammer mit Schiedsrichter Hans-Peter Dellwing an, der ihm humorlos die Rote Karte vor die Nase hielt – Platzverweis, und das in einer solch wichtigen Phase. Der VfB steckte dennoch nicht auf. Die 86. Minute – Flanke Ludwig Kögl, Kopfball Guido Buchwald – der VfB war Spitzenreiter, hatte die Eintracht vom Spitzenplatz verdrängt. Drei Minuten später dann Gewissheit – die Adler waren geschlagen, der VfB war Meister. Und nicht nur das: Die Schwaben waren damit erster gesamtdeutscher Meister.

Aufstellungen:

Bayer 04 Leverkusen: Vollborn – Radschuweit, Wörns, Kree, Fischer (76. Nehl), Jorginho, Lupescu, Buncol, von Ahlen, Thom, Lesniak (76. Herrlich).

VfB Stuttgart: Immel – Dubajic, Schäfer, Schneider, Buchwald, Buck, Sammer, Kögl, Frontzeck, Gaudino (81. Sverisson), Walter (81. Kastl).

Lesen Sie hier den 1. Teil der Serie: Ballartist Diego Maradona verzaubert auch den VfB Stuttgart