Wohin geht die Reise der Kinder und Jugendlichen, die jetzt in die Schulen strömen? Ihre Chancen auf einen umfassenden und lebensnahen Unterricht sind nicht groß. Foto: imago//Thomas Trutschel

Mit Beginn des Schuljahrs werden auch Kinder und Jugendlich im Südwesten wieder zu Leidtragenden der Bildungsmisere. Dabei müsste gerade die Schule eine zentrale Stätte der Sensibilisierung und des Zusammenhalts sein.

Die Schule der Nation ist die Schule.“ Willy Brandt, Kanzler einer sozialliberalen Koalition, sprach diesen Satz in der Regierungserklärung von 1969. Vor mehr als einem halben Jahrhundert also. Der liberale Pädagoge Georg Picht hatte kurz zuvor die „Bildungskatastrophe“ ausgerufen. Deutschland fehlten Akademiker, Ingenieure und Fachkräfte. Modernisierung tat not. Brandt versprach eine Reform von Universitäten und Schulen; und er blickte in die Zukunft – sogar bis in unsere: „Die Bundesregierung beabsichtigt, verstärkt Haushaltsmittel für die Förderung der Informatik und der Entwicklung von Computer-Sprachen einzusetzen. (. . .) Man übertreibt nicht, wenn man der Computertechnik eine katalytische Wirkung . . . für die gesamte wissenschaftlich-technische Entwicklung zuspricht.“