Politisch gesehen war das vergangene Jahr überaus turbulent. Doch diese Unruhe hat sich offenbar nicht auf den Geschmack der Esslinger niedergeschlagen: Sie präferieren immer noch fast die gleichen Vornamen wie in den vergangenen Jahren. Das zeigt die Statistik des Standesamtes, die jetzt veröffentlicht wurde. Auch der Trend zu mehr Geburten hält an - dafür gab es 2016 weniger Kirchenaustritte als im Jahr davor.
Die absoluten Favoriten sind nach wie vor Marie und Sophie: Sie führen - wie in den Vorjahren - die Hitliste der Vornamen in Esslingen an. Abgesehen davon gibt es aber auch einige Neuzugänge unter den Top Ten der beliebtesten Mädchennamen. So haben sich Mia, Lea, Clara, Lia und Laura auf die vorderen Plätze geschoben und damit einige Favoriten des Jahres 2015, nämlich Luisa, Anna, Charlotte, Emma und Lina, verdrängt. Von insgesamt 1933 Neugeborenen in der Stadt heißen nun 43 Mädchen Marie und ebenfalls 43 Sophie, es folgen Mia (21), Sophia (20), Emilie (16), Lea (14), Clara (14), Lia (14), Maria (14) und Laura (13).
Bei den Jungennamen gibt es noch weniger Bewegung. Hier haben sich lediglich Maximilian und Ben von hinteren Rängen auf einen der vorderen zehn Plätze geschoben, aber auch sie sind schon lange keine Neulinge mehr in der Vornamensstatistik. Sie haben dafür Samuel und Felix, die 2015 sehr beliebt waren, auf hintere Plätze verwiesen. Nun heißen 24 der Jungen, die 2016 in Esslingen geboren wurden, Elias, 21 tragen den Namen Noah und 20 hören auf Leon. Fast ebenso beliebt ist der Name Maximilian (19), es folgen Paul (18), Alexander (17), Ben (17), David (16), Jakob (16) und Luca (16).
In den vergangenen zehn Jahren hat es nach Angaben des Standesamts ein kontinuierliches Wachstum bei den Geburtenzahlen gegeben. Das hat sich auch 2016 fortgesetzt: Mit 1933 Babys erblickten 116 Kinder mehr das Licht der Welt als im Jahr zuvor. Die Esslinger Statistik entspreche allerdings nicht dem bundesweiten Trend: Da sei die Geburtenrate eher konstant. Zwar sind 2016 weniger Menschen in Esslingen gestorben als hier geboren wurden - das Standesamt zählte 1176 Sterbefälle. Doch auch das entspreche nicht dem Deutschlandtrend, heißt es vom Standesamt: Seit 1972 sterben hier mehr Menschen als geboren werden. Allerdings müsse man berücksichtigen, dass auch viele Mütter, die nicht in Esslingen wohnen, zur Entbindung hierher kämen.
Auch der Bund fürs Leben wird nach wie vor gern in Esslingen geschlossen: Mit 577 Eheschließungen gab es im vergangenen Jahr nur wenig mehr Trauungen im Standesamt als 2015 (572), zudem gaben sich elf Lebenspartner das Ja-Wort. Überaus beliebt für die Hochzeiten ist das Alte Rathaus, hier wurden 67 Prozent der Ehen geschlossen. Für das Trauzimmer im Neuen Rathaus haben sich im vergangenen Jahr 22 Prozent der Paare entschieden und fünf Verliebte haben bei bestem Sommerwetter auf der Dachterrasse des Best Western Hotels ihre Vermählung zelebriert. Ganz schlicht und ohne viel Schnickschnack mochten es 36 Paare: Direkt am Schreibtisch einer Standesbeamtin.
Zudem hat manch einer 2016 der Kirche den Rücken gekehrt. Mit 437 Austritten gab es weniger als im Vorjahr (519) - diese Zahl entspricht aber dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.