Ralf Wagner grüßt bald als Landesliga-Trainer. Foto: Rudel - Rudel

Ralf Wagner hat den TSV Denkendorf in die Landesliga geführt. Daniel Brack vom TV Plochingen landet auf Platz zwei.

EsslingenDie Reaktion ist typisch für Ralf Wagner. „Das freut mich natürlich, es ist eine schöne Auszeichnung. Eine schöne Auszeichnung für den Verein. Sie macht die ganze Sache rund.“ Wagner vom TSV Denkendorf wurde von den Lesern des EZ-Handballblogs „Am Kreis“ zum Trainer der Saison gewählt. Und der Gewählte interpretiert den Ausgang, ganz Teamplayer, „als schöne Anerkennung dafür, dass Denkendorf eine feine Runde gespielt hat“. Bezirksliga-Meister und Bezirkspokalsieger wurde die Mannschaft.

Er selbst, sagt Wagner, hätte wahrscheinlich Daniel Brack vom TV Plochingen gewählt. „Er hat in Plochingen viel bewegt und steht mit der Mannschaft vor dem Aufstieg in die 3. Liga“, sagt er. Wagner hat mit den Denkendorfern den Sprung von der Bezirks- in die Landesliga geschafft, wo der Verein 20 Jahre nicht mehr vertreten war. „Es ist nicht selbstverständlich, dass das über Denkendorf hinaus so gewürdigt wird“, findet Wagner. Auch Brack hat die Entwicklung mit Interesse verfolgt und kann mit dem Ausgang der Leserwahl gut leben. „Als Denkendorfer freut mich das natürlich auch. Gratulation an Ralf Wagner, er hat das durch seine Arbeit für den Denkendorfer Handball verdient“, sagt der scheidende Plochinger Coach.

Deutliche 43,94 Prozent der EZ-Leser haben sich für Wagner entschieden. Brack, der vor drei Jahren noch als Spielertrainer gemeinsam mit seinem damaligen (Bank-)Partner Alexis Gula gewonnen hatte, wurde wie im Vorjahr Zweiter (24,24 Prozent). Auf Platz drei landete Veronika Goldammer vom TV Nellingen II (18,69 Prozent) vor Rouven Korreik vom TSV Wolfschlugen (9,60 Prozent) und Frank Ziehfreund von der HSG Ostfildern (2,02 Prozent).

Vor vier Jahren übernahm Wagner die Denkendorfer Mannschaft nach dem Abstieg in die Bezirksklasse. Davor war der Unterensinger beim TSV Grabenstetten, dem VfL Kirchheim und dem TSV Köngen tätig. Der Kontakt kam damals durch den Sportlichen Leiter Klaus Riehs zustande, mit dem Wagner früher gemeinsam bei den Wernauer SF gespielt hat. Gleich in der ersten Saison gelang der Wiederaufstieg in die Bezirksliga und nun der Sprung in die Landesliga.

„Das ist eine gewachsene Sache“, sagt Wagner über die Denkendorfer Mannschaft, „es ist fast die komplette B-Jugend von früher, die den Aufstieg geschafft hat, mit wenigen Zugängen von außen.“ So soll es auch weitergehen: Mit wenigen Verstärkungen soll das Team in der Landesliga bestehen. „An ein paar Stellschrauben müssen wir schon drehen“, sagt der Coach – und schickt die Spieler noch vor dem Start der Saisonvorbereitung Mitte Juni in den Kraftraum, „um ein paar Muskeln draufzupacken“.

Das heißt nicht, dass Wagner ein Schleifer ist. „Ich kommuniziere in alle Richtungen fair“, sagt er über sich selbst, „das wird akzeptiert.“ Da kann auch mal ein raueres Wort fallen. „Aber ich lobe lieber.“ Er ist auch davon überzeugt, „dass die Spieler individuell betreut werden müssen“. Der Trainer als Fachmann und als Kümmerer.

Wagner ist ein sehr engagierter Trainer. „Früher war ich an der Seitenlinie lauter. Inzwischen bin ich ein bisschen Altersmilde geworden“, sagt der 49-Jährige und lacht. Auf jeden Fall scheint sein Stil gut anzukommen. Und seine Arbeit wird geschätzt, in Denkendorf und in der Handballszene der Region. Ralf Wagner ist der Trainer der Saison im EZ-Land.

Den Beitrag zum Thema auf dem EZ-Handballblog "Am Kreis" lesen Sie hier.