Nellingens Leonie Haible Foto: Rudel - Rudel

Im Württembergliga-Derby lassen die Handball-Frauen des TV Reichenbach nicht viel anbrennen und besiegen die TV Nellingen II mit 26:23.

ReichenbachDie beiden Handballtrainer waren sich einig. „Der Sieg des TV Reichenbach war nie in Gefahr“, sagte Veronika Goldammer vom TV Nellingen II nach dem 23:26 (8:13) in der Württembergliga der Frauen, und TVR-Coach Uwe Pätzold resümierte: „Das knappe Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wider.“ Tatsächlich hatten die Reichenbacherinnen bis zur 41. Minute auf 19:11 vorgelegt, und die Partie war zu diesem Zeitpunkt beinahe gelaufen. „Danach habe ich Spielerinnen, die sonst nicht so oft zum Zug kommen, Einsatzmöglichkeiten gegeben“, erklärte Pätzold – was der Nellinger Bundesliga-Reserve wiederum etwas Ergebniskosmetik ermöglichte. „Unsere Chancenverwertung ließ mal wieder zu wünschen übrig“, kritisierte Goldammer. „Wenn die Spielerinnen weniger nachgedacht hätten, wären wir nicht mit minus fünf Tore in die Pause.“ Die vielen technischen Fehler – Bälle landeten reihenweise im Seitenaus, und immer wieder bekamen die Nellingerinnen Zeitspiel angezeigt und mussten unter Druck werfen – taten ihr Übriges.

„Die Fehler des Gegner haben wir ausgenutzt“, sagte Pätzold und schob ein Lob an die Defensive nach: „Wir haben in der Vorbereitung viel Abwehrarbeit gemacht, das zahlt sich aus.“ Zudem verfügt er mit Carolin Strohmeier, die gegen Nellingen mit 19 Paraden glänzte, und Katharina Wolf über ein ausgezeichnetes Torfrauengespann: „Die beiden schenken sich nichts und spielen im Wechsel durch. Bislang hatten beide immer eine Quote von um die 50 Prozent. Das macht viel aus.“

Mit dem Sieg untermauerten die TVR-Frauen ihren Anspruch – übrigens im vierten siegreichen Lokalderby in Serie – und ihre Spitzenposition in der Tabelle vor der HSG Fridingen/Mühlheim. Der TVN bleibt Dritter, hat aber die HSG Deizisau-Denkendorf etwas dichter im Nacken. Beim Thema Meisterschaft bleibt Pätzold, im dritten Jahr in verantwortlicher Position bei den TVR-Frauen, allerdings gelassen: „Der Grat zwischen Selbstvertrauen und Überheblichkeit ist schmal, und es kommen noch viele Spiele. Wenn wir Erster werden, freue ich mich. Wenn wir Vierter werden, ist uns aber auch keiner böse.“

Statistik