Spannende Spiele und schnelle Würfe beim 22. EZ-Handball-Pokal

 Foto: Geißler, Greppo

Esslingen - Die ganz große Überraschung blieb aus und am ersten Turniertag schafften alle Favoriten den Sprung ins Viertelfinale. Nicht ganz zu erwarten war jedoch, dass Vorjahresfinalist TSV Wolfschlugen seine Vorrundengruppe beim EZ-Handball-Pokal nur als Zweiter abschließen würde. Die Mannschaft aus der Baden-Württemberg Oberliga unterlag in ihrem ersten Spiel bei dem von Toto-Lotto und der Volksbank Esslingen unterstützten und vom Team Esslingen ausgerichteten Turnier dem Württembergligisten SKV Unterensingen mit 13:15. Im zweiten Spiel gegen tus Stuttgart machten die Wolfschlugener jedoch den Viertelfinaleinzug perfekt.

Weniger Mühe hatte Wolfschlugens Liga-Konkurrent TSV Deizisau. Die Mannschaft setzte sich in der Gruppe 1 mit zwei Siegen insgesamt souverän durch. Auch Württembergliga-Kellerteam TV Reichenbach spielt bislang ein gutes Turnier und steht ebenfalls im Viertelfinale. Heute (16 Uhr) geht es in der Neckarsporthalle mit dem Spiel von Titelverteidiger TSV Neuhausen gegen die HSG Ostfildern weiter.

Gruppe 1

Deizisau - Reichenbach 16:13

„Ich bin zufrieden“, sagte Reichenbachs Trainer Daniel Hebisch trotz der Niederlage. Denn der Württembergligist schlug sich gegen den Mit-Turnierfavoriten aus der Baden-Württemberg Oberliga wacker. Die Deizisauer führten mit 2:1, doch dann zog der TVR vorbei und führte mit 4:2 sowie 5:3. Zur Pause stand es immerhin noch 8:8-Unentschieden. Nach dem Wechsel zogen die Deizisauer zunächst auf 12:9 davon, doch die Reichenbacher ließen sich nicht abhängen und hielten die Auftaktpartie bis zum Schluss spannend.

Denkendorf - Deizisau 9:20

Zwar war von Anfang an klar, wer das Duell der Mannschaften aus der Bezirksklasse und der Baden-Württemberg Oberliga gewinnen würde, am Ende aber waren beide Trainer mit der Spielweise nicht zufrieden. „Wir hätten uns hier anders verkaufen müssen. Wir waren mit dem Kopf nicht bei der Sache“, kritisierte Denkendorfs Coach Klaus Riehs. Sein Gegenüber Mike Wolz bemängelte: „In der Summe waren wir nicht konsequent genug.“ Vor allem in Hinblick auf den Start nach der Winterpause hätte sich Wolz eine höhere Erfolgsquote bei den Abschlüssen gewünscht: „Aber der Gegner war nicht stark genug, um das zu bestrafen.“ So nutzte vor allen Dingen Denkendorfs Torhüter Lukas Novak die Gelegenheit, sich gut zu präsentieren. Mehrfach - auch bei Siebenmeter - scheiterten die Deizisauer an dem hervorragend parierenden Keeper.

Reichenb. - Denkendorf 19:15

Nach acht Minuten sah es so aus, als würde der TSV Denkendorf eine Klatsche kassieren: Das Team lag gegen den TV Reichenbach mit 1:6 hinten und hatte sich bis dahin schon einige Fehler geleistet, die eiskalt bestraft wurden. Doch die Denkendorfer fingen sich und kamen in Durchgang zwei bis auf drei Treffer heran (11:14/24.). Reichenbachs Coach Hebisch freute sich zwar über den Einzug ins Viertelfinale, bemängelte aber: „Wenn man ein paar Prozent nachlässt, schießt auch der vermeintlich schwächere Gegner seine Tore.“ Auf der Gegenseite lobte Ralf Wagner: „Die Mannschaft hat eine Reaktion gezeigt. Der Einsatz passt.“

Gruppe 3

Wolfschlugen - Unterens. 13:15

Einer der vier Turnierfavoriten kam schon in seinem ersten Spiel ins Straucheln: Der TSV Wolfschlugen musste sich dem Württembergligisten SKV Unterensingen mit 13:15 (7:7) geschlagen geben. Die Unterensinger agierten clever und nutzten die Fehler der Wolfschlugener gekonnt aus. „Das war eine richtig gute Mannschaftsleistung. Vor allem in der Defensive“, lobte SKV-Trainer Steffen Rost. Wolfschlugens Christoph Massong hatte sich seinen Einstand als Chefcoach anders vorgestellt, musste aber anerkennen: „Unterensingen hat verdient gewonnen.“ Die Partie war lange ausgeglichen. Beim Stand von 11:9 kassierte Wolfschlugens Felix Rummel eine Zweiminutenstrafe und die Unterensinger nutzten das Überzahlspiel mit drei Treffern zur 12:11-Führung (27.). Anschließend sah SKV-Außenspieler Simon Hablizel Rot wegen groben Foulspiels und die Partie drohte zu kippen. Die Unterensinger zeigten aber keine Nerven und machten den Sieg mit drei weiteren Toren perfekt.

Stuttgart - Wolfschlugen11:20

Nach der überraschenden Niederlage im ersten Spiel waren die Wolfschlugener unter Zugzwang - und sie gaben sich keine Blöße. Vom 3:3 zog das Team auf 7:3 davon, der 9:5-Halbzeitstand war bereits deutlich. Die Stuttgarter mühten sich und erzielten den einen oder anderen sehenswerten Treffer, doch schon kurz nach dem Wechsel lagen sie mit 6:14 zurück. So plätscherte das Spiel dem Ende und dem klaren Sieg des Favoriten entgegen.

Unterensingen - Stuttgart 22:11

Der SKV Unterensingen ließ von Beginn an keinen Zweifel darüber aufkommen, dass das Spiel gegen den Bezirksligisten ernst genommen wird. Schnell stand es 3:0 und Mitte der ersten Hälfte bereits 8:3. Die Mannschaft von Trainer Rost überzeugte durch blitzsaubere Tempogegenstöße und präzise Anspiele auf Kreisläufer Maximilian Schlau. Auch nach dem Wechsel dominierte Unterensingen und hatte die mit einem Minikader angetretenen Stuttgarter immer im Griff. „Das war ein gute Vorstellung von uns“, freute sich Rost über das Erreichen des Viertelfinales.

Vom EZ-Pokal berichten Andreas Müller, Sigor Paesler, Stefanie Gauch-Dörre und Herbert Rudel (Fotos).