Dass sich die Herderschule verschiedenfarbige Leibchen für ihre Spiele und Wettkämpfe anschaffen konnte, ist dem Förderverein zu verdanken. Foto: oh - oh

14 Eltern haben vor 25 Jahren einen Förderverein für die Oberesslinger Herderschule gegründet. Er fördert nicht nur Sachen, sondern auch die Gemeinschaft von Schülern, Eltern und Lehrern.

EsslingenSchulleiterin Margarete Teuscher weiß: „Die Extras machen es aus!“ Seit 25 Jahren sorgt der Förderverein der Herderschule in Oberesslingen für all diese Bonbons, die ein Schulleben bunter und schmackhafter machen. Seien es Fußballeibchen oder Trommeln, Garten- und Spielgeräte oder Bücher. Aber auch Klassenfahrten und ein neuer Anstrich in der Streitschlichterecke wurden und werden vom Förderverein unterstützt. Am Freitag will die Schulgemeinschaft im Rahmen der Schulversammlung vor den Herbstferien den mittlerweile knapp 100 Mitgliedern ihres Fördervereins Dankeschön sagen. Claus Kotzur, ehemaliger Herderschüler, später dann Elternbeirat, Gründungsmitglied und seitdem auch Vorsitzender des Fördervereins, erinnert sich gut: „Man schreibt das Jahr 1993: Was in anderen Schularten üblich ist, wird in der Herderschule Oberesslingen schmerzlich vermisst: Lernstoff und -material für Schüler einer Grund- und Hauptschule – später kommt noch der Typ Werkrealschule dazu – haben sich stets der aktuellen Entwicklung angepasst, besonders der Preisentwicklung. Die Folgerung: ein Förderverein muss her.“ 14 engagierte Eltern setzten sich zusammen und erstellten nach langer Recherche in Anlehnung an andere Schulen eine Satzung mit folgendem Kernsatz: „Zweck des Vereins ist die Förderung der Belange der gesamten Schülerschaft der Herderschule Oberesslingen und des Zusammenwirkens der Schüler, Eltern und Lehrerschaft, auch im außerschulischen Bereich.“ Besonderes Augenmerk gelte der Beschaffung von Material und Gegenständen zur Bildungsförderung. Die Gründungsversammlung war dann am 23. November 1993. Allein in den vergangenen zwölf Jahren hat der Verein mit fast 30 000 Euro – finanziert durch Mitgliedsbeiträge und Spenden – Projekttage, Schullandheimaufenthalte, Klassenfahrten, Mensaessen, Bücher, ein Gartenhaus im Schulgarten, die Streitschlichterecke, ein geräumiges Festzelt und vieles mehr finanziert. Auch wenn die Herderschule mittlerweile nur noch Grundschule ist, steigen die Aufgaben und Anforderungen stets im gleichen Maße, wie der Etat schrumpft, berichtet Kotzur. Dabei trete auch immer häufiger die soziale Situation mancher Schüler in den Vordergrund. „Kein Kind darf sich, aus welchen Gründen auch immer, ausgegrenzt fühlen, wenn Klassenkameraden zum Ausflug fahren oder zusätzlich notwendige Leistungen erforderlich werden“, hat sich der Verein auf die Fahne geschrieben. Die Dritt- und Viertklässler haben sich zum 25. Geburtstag des Vereins besonders gut vorbereitet. Sie haben dabei erfahren, dass die Schule selbst nur eine bestimmte Summe an Geld hat, von der sie zum Beispiel die Schulbücher bezahlt. Aber schon die Arbeitshefte können nicht alle aus diesem Topf finanziert werden, denn sie können nur ein Jahr lang verwendet werden. Weil aber alle Kinder Arbeitshefte brauchen, hilft der Förderverein. Der will auch nicht nur Sachen fördern, sondern auch gute Ideen und den Zusammenhalt von Schülern, Lehrern und Eltern. Unter den derzeit 98 Vereinsmitgliedern sind neben Claus Kotzur noch drei weitere Gründungsmitglieder nach wie vor dabei. Und der Vorsitzende würde sich freuen, wenn der Förderverein zum 25. die 100er-Schwelle überschreitet.