Mieter und Hauseigentümer rund ums Rondell Am schönen Rain sehen die Pläne der EWB mit Sorge. Foto: Roberto Bulgrin - Roberto Bulgrin

Der CDU-Stadtverband kritisiert das Vorgehen der Stadtverwaltung und der Esslinger Wohnungsbau GmbH, „insbesondere die mangelhafte Kommunikation mit den Bewohnern vor Ort“.

Esslingen-Hohenkreuz Die Pläne der Esslinger Wohnungsbau GmbH (EWB), ihr Neubauprojekt zwischen Palm- und Tobias-Mayer-Straße um eine Häuserzeile zu erweitern, bleiben umstritten. Seit bekannt wurde, dass am Rondell eines Seitenarms der Straße Am schönen Rain weitere sechs Reihenhäuser und ein Doppelhaus aus den 20er-Jahren fallen sollen, regt sich Widerstand. Den dortigen Mietern wurde zum 30. Juni 2020 gekündigt, die ersten sind bereits ausgezogen. Doch die verbleibenden Mieter und ihre Nachbarn laufen gegen die Pläne Sturm. Nun sollte der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) des Gemeinderats an diesem Montag einen Bebauungsplan für den Bereich Pfaffenackerstraße/Am Schönen Rain auf den Weg bringen und zugleich ein „beschleunigtes Verfahren“ beschließen. Weil jedoch mehrere Ratsfraktionen weiteren Klärungs- und Beratungsbedarf angemeldet hatten, hat die Stadtverwaltung angekündigt, das Thema von der Tagesordnung der ATU-Sitzung am 2. Dezember zu nehmen.

CDU hat eigene Vorstellungen

Unterdessen hat die Esslinger CDU in ihrer Mitgliederversammlung eigene Vorstellungen für die städtebauliche Entwicklung im Bereich des Rondells Am schönen Rain formuliert. Der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Deuschle hatte das Thema aufs Tapet gebracht – die Mitglieder verabschiedeten seinen Antrag einstimmig: Der CDU-Stadtverband kritisiert demnach das Vorgehen der Stadtverwaltung und der Esslinger Wohnungsbau GmbH, „insbesondere die mangelhafte Kommunikation mit den Bewohnern vor Ort“. Die Parteimitglieder waren sich mit Deuschle einig: „Es fehlte an Einbindung in die Planungen und Transparenz gegenüber den Anwohnern.“ Grundsätzlich bekennt sich der Stadtverband dazu, dass dringend neuer Wohnraum geschaffen werden muss. Die Christdemokraten fordern, „dass dieser Wohnraum vorrangig durch Nachverdichtung im Innenbereich geschaffen und soweit möglich nicht in umliegende Streuobstwiesen, Grünflächen und ähnliches eingegriffen wird“. Deshalb spricht sich die CDU zwar auch für den Neubau eines Gebäude-Ensembles Am Schönen Rain aus. „Angesichts des erheblichen Eingriffs in dieses sensible Quartier“ wird jedoch gefordert, „dass mit dem Neubau ein Ensemble geschaffen wird, das das Stadtbild positiv prägt und sich in die Umgebungsbebauung einfügt“.

Die Gebäudestellung müsse sich anders als in den bisherigen Plänen an den jetzigen Charakter des Rondells anpassen. Ziel müsse „ein städtebaulich ansprechendes und in die Zukunft gerichtetes Quartier mit einer nachhaltigen Umsetzung moderner Wohnbebauung, sozialem Miteinander einschließlich Gemeinschaftsaktivitäten“ sein.