Das Datum für den geplanten Start des 49-Euro-Tickets steht fest (Symbolbild). Foto: dpa/Michael Matthey

Steht jetzt der Tag fest, an dem eine neue Ära im Nah- und Regionalverkehr beginnt? Die Verkehrsministerinnen und -minister von Bund und Ländern verständigten sich am Dienstag darauf, wann das 49-Euro-Ticket starten soll.

Zum 1. April 2023 soll es also soweit sein. Dann soll das 49-Euro-Ticket im Nah- und Regionalverkehr an den Start gehen. Jedenfalls streben das die Verkehrsministerinnen und -minister von Bund und Ländern an, wie Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) am Dienstag nach einer Sonderkonferenz mitteilte. Schaefer, zugleich Konferenzvorsitzende, verwies allerdings auf noch offene Finanzfragen.

Die Verkehrsministerkonferenz erwarte vom Bund, dass eventuell entstehende Mehrkosten zu gleichen Teilen zwischen Bund und Ländern aufgeteilt und gemeinsam getragen würden, heißt es in dem Beschlusspapier. Die Länder seien zu dieser hälftigen Übernahme bereit. Sollten Mehrkosten über die jährlich vereinbarten drei Milliarden Euro hinaus eintreten, seien Gespräche zwischen Bund und Ländern zu deren Finanzierung „zeitnah“ zu führen.

Start war ursprünglich für 1. Januar vorgesehen

Ursprünglich war der Start der bundesweiten Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr, die offiziell Deutschlandticket heißen soll, für den 1. Januar vorgesehen gewesen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hält eine Einführung erst zum 1. Mai für realistisch, wie es am Dienstag hieß. Zuvor hatte er den 1. März als machbar bezeichnet.

Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) sprach von einer Einführung des 49-Euro-Tickets „spätestens“ zum 1. April. Damit beginne eine neue Ära für den öffentlichen Nahverkehr, erklärte er. Einige Ministerinnen und Minister erklärten dagegen, die Einführung zum 1. April werde lediglich angestrebt, machten dies aber von der Klärung der noch offenen Fragen abhängig.

Fahrkarte ist bundesweit gültig

Die digitale, bundesweit gültige Fahrkarte ist für einen Einführungspreis von 49 Euro im Monat in einem monatlich kündbaren Abonnement vorgesehen – das ist grundsätzlich beschlossen. Das Ticket ist der Nachfolger des millionenfach verkauften 9-Euro-Tickets aus dem Sommer.

Der VDV kritisierte, Bund und Länder hätten bei der Finanzierung des Tickets einen Deckel eingezogen. Es gebe keine sogenannte Nachschusspflicht, falls die Kosten steigen sollten – diese blieben in einer wegen hoher Energiekosten ohnehin angespannten Lage an den Unternehmen hängen.