Umweltschutzverbände kritisieren Feuerwerke an Silvester. (Symbolbild) Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Um Luftverschmutzung, Krach und Abfall zu vermeiden, setzt sich die Deutsche Umwelthilfe gemeinsam mit weiteren Verbänden für ein sofortiges Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk ein.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dringt gemeinsam mit Umwelt-, Ärtze- und Tierschutzverbänden auf ein sofortiges Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk. „Wir fordern ein Ende der archaischen Silvesterböllerei“, sagte Jürgen Resch, DHU-Bundesgeschäftsführer, am Dienstag. „Auch wir wünschen uns rauschende Silvesterfeste“, betonte er - aber ohne Luftverschmutzung, Krach und Abfall.

Laut einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg sieht das eine Mehrheit der Menschen in Deutschland genauso: 53 Prozent sprechen sich für ein Verbot von privatem Feuerwerk zu Silvester aus. Resch betonte, dass Feuerwerke gefährlich für Menschen, Tiere und Umwelt seien. Er erklärte, dass beispielsweise das Unfallkrankenhaus Berlin zum vergangenem Jahreswechsel, als Böllern coronabedingt verboten war, 70 bis 80 Prozent weniger von Knallkörpern verletzte Patienten gezählt habe. Und Großstädte wie Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf und Frankfurt am Main hätten etwa 70 Prozent weniger Silvestermüll gehabt.

Mehr Atemwegserkrankungen nach Neujahr

Norbert K. Mülleneisen, Facharzt für Lungen- undBronchialheilkunde und Umweltmediziner, sagte, dass insbesondere Kinder von der akuten Luftverschmutzung durch Silvesterkracher und Feuerwerksraketen betroffen seien. Sie würden schneller atmen und so mehr inhalieren. Seine Beobachtung über alle Altersgrenzen hinweg: „In den ersten beiden Wochen nach Neujahr habe ich dann doppelt so viele Atemwegserkrankungen in meiner Praxis.“

Der Bundesverband für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk hingegen teilte mit: „Die Forderungen nach Feuerwerksverboten sind umweltpolitische Nebelkerzen, mit denen vom Versagen in den zentralen Bereichen des Klimaschutzes abgelenkt wird.“ Erhöhte Feinstaubkonzentrationen würden in Folge von Feuerwerken nur räumlich begrenzt und für wenige Stunden auftreten.