Der Bahnverkehr könnte aufgrund von Warnstreiks im Sommer beeinträchtigt werden. (Symbolbild) Foto: LICHTGUT/Leif Piechowski/Leif Piechowski

Im Sommer könnte es zu erheblichen Behinderungen im Bahnverkehr kommen. Die Gewerkschaft der Lokführer hat nach gescheiterten Tarifverhandlungen Warnstreiks angekündigt.

Berlin - Bahn-Reisende müssen in der Sommerreisezeit mit erheblichen Behinderungen durch Streiks rechnen. Die Lokführergewerkschaft GDL kündigte am Dienstag nach den gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn die Einleitung von „Arbeitskampfmaßnahmen“ an. Den genauen Zeitpunkt ließ sie offen. Der Streik fällt damit aber mit den Lockerungen nach der Corona-Krise und dem Beginn einer neuen Reisewelle in Deutschland zusammen.

Die Gewerkschaft machte die Bahn verantwortlich: „Wir wollten verhandeln und eine Einigung erzielen, doch die Deutsche Bahn hat sich erneut verweigert“, sagte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Das Management beharre auf Verschlechterungen bei Arbeitszeitregelungen und der Planungssicherheit des Zugpersonals. Anderslautende Aussagen von Personalvorstand Martin Seiler seien gelogen. „Deshalb trägt er auch die volle Verantwortung für den heraufbeschworenen Tarifkonflikt!“

Tarifrunde scheiterte am Montag

Die vierte Tarifrunde war am Montag ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die GDL hatte ihre Forderungen zuvor geändert und strebte nach eigenen Angaben einen Abschluss entlang des öffentlichen Dienstes an. Der Bahn zufolge summierten sich die Forderungen aber auf Dreifaches.

Die Bahn hat bereits mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft eine Tariferhöhung von 1,5 Prozent für eine Laufzeit ab Anfang 2022 bis Ende Februar 2023 vereinbart. In diesem Jahr soll es kein Lohnplus geben. Einen vergleichbaren Abschluss strebte die Bahn mit der GDL an.