Wer auf eine Bahnhofstoilette geht, muss seit einigen Tagen vielerorts tiefer in die Tasche greifen. Betroffen ist der Stuttgarter Hauptbahnhof, und viele weitere Bahnhöfe in Deutschland.
An vielen Bahnhöfen in Deutschland ist der Toilettenbesuch teurer geworden, auch am Stuttgarter Hauptbahnhof. Der Preis geht um 50 Prozent nach oben und kostet jetzt 1,50 Euro anstelle von zuvor 1 Euro. Betroffen sind neben Stuttgart zum Beispiel die Hauptbahnhöfe in Berlin, Essen, Frankfurt am Main, Köln, Mannheim und München.
Preisanstieg nach mehr als 15 Jahren
Das Nutzungsentgelt in den „rail&fresh-WC-Anlagen“ sei mehr als 15 Jahre lang bei 1 Euro gehalten worden, sagte eine Sprecherin des Unternehmens Hering Sanikonzept in Burbach, das für einen Großteil der öffentlichen Toiletten an deutschen Bahnhöfen verantwortlich ist. Man habe nun „auf Preissteigerungen der vergangenen Jahre für Löhne und Gehälter, Wasser und Abwasser sowie Nebenkosten reagieren“ müssen.
Das Geld kommt demnach den Putzkräften zugute: Für die Reinigungskräfte und andere Mitarbeiter zahle das Unternehmen „tarifliche und übertarifliche Löhne“. Die Instandhaltung der Toiletten sei teuer: Pro WC-Anlage wurden Investitionen von bis zu 1,2 Millionen Euro in den vergangenen Jahren getätigt, „um den Komfort und die Sauberkeit auf höchstem Niveau zu halten“, hieß es.
„Nette Toilette“ in der Stadt günstiger
Kostengünstiger kann es sein, erst in der Stadt ein Klo aufzusuchen - wie etwa in Erfurt: Über das Netzwerk „Nette Toilette“ können Passanten kostenlos Toiletten in bestimmten Gaststätten benutzen, ganz ohne Verzehrzwang und ohne verzweifelte Suche nach passendem Kleingeld.
Die teilnehmenden Restaurants und Cafes bekommen einen Zuschuss zwischen 60 und 100 monatlich von der jeweiligen Stadt - das ist für diese demnach deutlich billiger als die eigene Vorhaltung von öffentlichen Toiletten. Die Gaststätten hoffen so auf zusätzliche Gäste.