Fest im Griff: Wolfschlugens Foto: Rudel - Rudel

Viele Tore, wenige Emotionen: Die Handballer des TSV Wolfschlugen bleiben nach dem 37:32 (21:17) beim TSV Deizisau ungeschlagen an der Tabellenspitze.

DeizisauViele Tore, wenige Emotionen: Die Handballer des TSV Wolfschlugen haben das Württembergliga-Derby beim TSV Deizisau mit 37:32 (21:17) gewonnen und bleiben damit ungeschlagen an der Tabellenspitze. In allen Belangen waren die Wolfschlugener den entscheidenden Tick besser. Ganz zufrieden war Trainer Veit Wager dennoch nicht: „Ein paar Prozent fehlen uns noch, wir sind noch nicht ganz am Limit.“

Spannung und derbytypische Emotionen hatte die Partie nicht zu bieten, dafür aber jede Menge Tore – mitunter ansehnlich herausgespielt, einen souveränen Tabellenführer und nicht nachlassende Deizisauer. In der 37. Minute (19:27) hatten viele schon eine herbe Klatsche für den Absteiger erwartet. Doch das junge Team rappelte sich immer wieder auf und kam zumindest wieder auf fünf Tore heran. „Das Spiel haben wir nicht im Angriff verloren. Unsere Abwehr hatte nie die nötige Stabilität“, sagte Deizisaus Coach Olaf Steinke.

Für Wolfschlugen war es nicht nur der siebte Saisonsieg, sondern auch der dritte Derbyerfolg. Das Team überzeugte durch eine gute Mannschaftsleistung, aber auch durch die individuelle Stärke und die Erfahrung der Spieler. Das gibt Selbstvertrauen. Denn der nächste Höhepunkt steht bevor: Am kommenden Wochenende ist der Nachbar SKV Unterensingen zu Gast. Da gelte es laut Wolfschlugens Kreisläufer Samuel Stoll, in der Abwehr noch eine Schippe draufzulegen: „Unser Anspruch muss es sicherlich sein, weniger als 30 Gegentore zu bekommen.“ Die Körpersprache der häufig stabil wirkenden 6-0 stimmte, aber vor allem am Ende der Partie waren es zu viele Gegentore aus dem Rückraum. Allein Maximilian Bröhl traf zwischen der 44. und 60. Minute sieben Mal. „Das darf uns nicht passieren“, sagte Stoll, ergänzte aber auch: „Wir waren besser und haben verdient gewonnen.“ Da hatte wohl keiner in der Herman-Ertinger-Halle etwas einzuwenden. „Viel dazugelernt“

Aus Sicht der Deizisauer war es ein Spiel gegen den Topfavoriten, das durchaus verloren werden durfte. Zu viele einfache Fehler und eine Abwehr, die in verschiedenen Formationen nicht den nötigen Zugriff auf Wolfschlugens Angriff bekommen hat, verhinderten ein engeres Ergebnis. „Unsere Abwehr hat teilweise viel zu wild agiert. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. So kann man eine so starke Mannschaft wie Wolfschlugen einfach nicht ausschalten“, sagte Steinke. Kapitän Patrick Kleefeld hatte vor der Partie ein gutes Gefühl gehabt – vor allem die volle Halle hatte den Routinier motiviert. „Es ist angerichtet, habe ich der Mannschaft vor dem Spiel gesagt. Aber jetzt gilt es, weiterzumachen“, sagte er nach dem Ende der Partie. Steinke bemängelte zwar die vielen individuellen Fehler, betonte aber auch: „Unsere Mannschaft ist kein erfahrenes Team, aber wir haben in den vergangenen Wochen schon viel dazugelernt und uns weiterentwickelt. Da wollen wir weitermachen.“ Kreisläufer Simon Kosak setzt darauf, dass die Deizisauer im nächsten Spiel in Hohenems im Abwehr-Verbund besser stehen: „Jeder von uns muss sich in diesem Bereich hinterfragen.“

Auch wenn Wolfschlugens Trainer Wager indes nicht von Aufstieg oder Meisterschaft sprechen will, so formulierte er doch klar: „Mit Platz acht wären wir am Ende der Saison sicher nicht zufrieden.“

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