Der repräsentative Neubau an der Plieninger Straße symbolisiert die Dynamik und Zukunftsorientierung von Balluff. Die ver-setzten Ebenen verzahnen das Gebäude mit der Umgebung und bieten immer wieder neue Aussichten auf die umgebende Landschaft und das Firmengelände. Foto: Grüntuch Ernst Architekten - Grüntuch Ernst Architekten

Der Neuhäuser Automatisierungsspezialist Balluff baut seine Firmenzentrale aus. Die Bagger sollen 2019 anrollen. Der neue Campus biete Arbeitsplätze für insgesamt 1250 Beschäftigte und soll Wege verkürzen.

NeuhausenEin Bekenntnis zur Region vom Neuhausener Automatisierungsspezialist Balluff. In einer Pressemitteilung hat die Firma gestern ihre Pläne für den Neu- und Ausbau des Firmensitzes auf den Fildern vorgestellt. Die Bagger sollen 2019 anrollen. Der neue Campus biete Arbeitsplätze für insgesamt 1250 Beschäftigte, teilt Balluff mit.

Seit Gründung vor beinahe einem Jahrhundert ist der Hauptsitz in Neuhausen. Dass die Firmengebäude durch das Unternehmenswachstum an ihre Grenzen stoßen würden, sei bereits seit 2013 abzusehen, so Balluff. Das Unternehmen schrieb im August 2017 einen Architektenwettbewerb aus. Neun Büros reichten ihre Vorschläge ein und Anfang Dezember entschied sich Balluff zufolge das elfköpfige Preisgericht einstimmig für den Entwurf des Büros Grüntuch Ernst Architekten. Das zweistufige Konzept umfasst den Ausbau des bisherigen Hauptsitzes in der Schurwaldstraße um ein innovatives Büro- und Entwicklungsgebäude und eine repräsentative Unternehmenszentrale mit Kunden- und Trainingscenter in der Plieninger Straße, erklärt die Firma die Pläne. Es sei im Januar dem Gemeinderat von Neuhausen vorgestellt worden. Baubeginn für das Büro- und Entwicklungsgebäude ist für 2019 geplant. Das Vorhaben sei für Balluff eine der größten Investitionen in der Unternehmensgeschichte.

Bündelung an einem Ort

Die zwei Neubauten ordnen die bisherige Firmenzentrale um, denn die verschiedenen Unternehmensbereiche, die sich derzeit auf mehrere Standorte in Neuhausen verteilen, werden künftig an einem Campus gebündelt. Das multifunktionale Büro- und Entwicklungsgebäude in der Schurwaldstraße bilde dabei „eine kraftvolle Mitte des neuen Campus“. Das zwölf Meter hohe Gebäude hat der Mitteilung zufolge eine hallenartige Konstruktion. Eine breite Mittelrampe, die als innere Straße diene, offene Kommunikationszonen sowie das neue Betriebsrestaurant böten Begegnungsräume für die Mitarbeiter.

Von der Autobahn kommend, stelle die Erweiterung der Zentrale an der Plieninger Straße künftig „mit ihrer markanten Dynamik einen exponierten Blickfang“ dar (siehe Bild). Sie zeige sich in ihrer äußeren Form zurückhaltend und biete im Inneren ein innovatives Konzept von abwechselnd geschlossenen Räumen und Kommunikationsflächen. Auf einer Grundfläche von 1100 Quadratmetern sollen Konferenz-, Veranstaltungs-, Büro- und Besprechungsräume Platz haben. „Beide Gebäude folgen architektonisch einem vergleichbaren Grundgedanken: dem Wechsel formeller Bürobereiche und informeller Raumangebote zur Bewegung, Inspiration und Interaktion für die Teambildung und Zusammenarbeit“, so Armand Grüntuch vom Architekturbüro Grüntuch Ernst in Berlin.

Moderne Arbeitswelten

Mit mehr als 3600 Beschäftigten weltweit und einem Gesamtumsatz von 378 Millionen Euro im Jahr 2016 befindet sich Balluff nach eigenen Angaben auf Wachstumskurs. Allein in den vergangenen fünf Jahren habe sich die Belegschaft am Standort Neuhausen um rund 38 Prozent auf mehr als 1000 Mitarbeiter vergrößert. Der Neu- und Ausbau soll Arbeitsplätze auf einem Campus konzentrieren und Wege verkürzen. „Dieses Konzept bildet unser Wachstum und unsere Zukunftsausrichtung ideal ab: moderne Arbeitswelten, die Kommunikation und Zusammenarbeit in Projekten fördern und Raum für innovatives Arbeiten bieten“, sagt Geschäftsführerin Katrin Stegmaier-Hermle.

„Dass wir in die Weiterentwicklung des Headquarters investieren, ist auch nach fast 100 Jahren Firmengeschichte ein eindeutiges Bekenntnis zur Gemeinde Neuhausen“, so Stegmaier-Hermle. „Mit ihr standen wir früh und zu jedem Zeitpunkt im Austausch. Wir schätzen diese offene und enge Zusammenarbeit sehr.“ Auch die Gemeinde sieht den Neubau positiv. „Wir freuen uns natürlich außerordentlich, dass die Firma Balluff mit diesem Neubau ihr klares Bekenntnis zum Standort Neuhausen erneuert“, sagt Bürgermeister Ingo Hacker. Das Projekt sei eine riesige Chance. „Für die Firma, um sich zu positionieren, aber auch für uns als Gemeinde, denn es wird sicher ein weiteres städtebauliches und architektonisches Highlight werden.“ red