Ein 4,24 Meter langes City-SUV mit relativ großem Laderaum: Die erste Generation des Skoda Kamiq Foto: /Skoda Auto

Skodas Kamiq ist ein Renner: In den ersten drei Monaten wurden bereits 3836 Modelle des kompakten City-SUV zugelassen.

Esslingen - Erst haben sie nur Fahrräder gebaut, dann auch Motorräder und wenig später, 1905, ist Skoda bereits in die Automobilproduktion eingestiegen. Dieses Jahr feiert der tschechische Autohersteller sein 125-jähriges Jubiläum. Wer sich so lange in diesem umkämpften Markt behaupten kann, muss vieles richtig gemacht haben. Und so war es auch richtig, dass sich die Tschechen 1991 unter das Dach des VW-Konzerns begeben haben. Längst ist Skoda zur hübschesten Tochter des Konzerns herangereift. Will heißen, nach VW selbst haben die Tschechen die höchsten Verkaufszahlen: 2019 waren es 1 242 800 Millionen Fahrzeuge und damit zum sechsten Mal in Folge mehr als eine Million pro Jahr. Das Preis-Leistungs-Verhältnis scheint zu stimmen. Das ist auch an den Zahlen des jüngsten Modells, Skoda Kamiq, abzulesen, von dem in den ersten drei Monaten schon 3836 Einheiten zugelassen wurden.

Der Kamiq ist ein kleines, 4,24 Meter langes, sogenanntes City-SUV, das technisch eng verwandt ist mit Seat Arona und VW T-Cross. Dass bei den Skoda-SUVs, also auch bei den größeren Karoq und Kodiaq, vorne ein K und hinten ein y steht, das ist eine Art SUV-Markenzeichen bei Skoda geworden. Die Modellbezeichnungen stammen aus der Sprache der im Norden Kanadas und in Grönland lebenden Inuit, wobei Kamiq für etwas steht, das perfekt passt. Jetzt könnte man meinen, der Kamiq hat dann sicherlich auch Allradantrieb. Nein, hat er nicht. Warum auch? Wer fährt schon ins Gelände, beziehungsweise muss oder darf ins Gelände fahren? Die meisten SUVs haben nur Frontantrieb, obwohl sie nach Offroad aussehen.

Mit dem Kamiq, der bereits ab 17 950 Euro erhältlich ist (1,0-Liter-Benziner, 95 PS), spricht Skoda vornehmlich eine neue, jüngere Zielgruppe im Segment der City-SUV an. Seine Motoren stammen aus dem VW-Regal und sind alle Direkteinspritzer mit Turboaufladung. Sie verfügen über Bremsenergierückgewinnung sowie Start-Stopp-Automatik und erfüllen die aktuell strengste Abgasnorm Euro 6d-TEMP. Einstiegsmodell ist der 1,0 TSI mit 70 kW (95 PS, Fünfganggetriebe). Etwas stärker ist der 1,0 TSI mit 85 kW (115 PS) und 6-Gang-Getriebe (optional 7-Gang-Direktschaltgetriebe/DSG). Topmotorisierung ist der 1,5 TSI-Vierzylinder mit 110 kW (150 PS), der bei geringer Last zwei Zylinder automatisch abschaltet und so den Verbrauch senkt. Zur Wahl steht auch ein Vierzylinder-Diesel 1,6 TDI mit 85 kW (115 PS). Jetzt hinzu gekommen ist der 1,0 G-TEC, ein Dreizylinder mit 66 kW (90 PS) und drei CNG-Tanks: Damit sind bis zu 410 Kilometer Reichweite im Erdgasmodus, und in Kombination mit dem 9-Liter-Benzintank bis zu 630 Kilometer drin (ab 22 500 Euro).

Der Laderaum des Kamiq ist für ein kleines SUV relativ groß, er fasst 400 Litern; bei umgeklappten Rücksitzlehnen sind es bis zu 1395 Liter. Optional ist auch die Rückenlehne des Beifahrersitzes umklappbar, so lassen sich auch Gegenstände von fast 2,5 Metern Länge transportieren.

Frontradar- und Spurhalteassistent sind bereits serienmäßig. In der Stadt überwacht der Frontradarassistent mit City-Notbremsfunktion und vorausschauendem Fußgängerschutz den Bereich vor dem Fahrzeug und hilft, Unfälle zu vermeiden. Mithilfe einer Kamera erkennt der Spurhalteassistent Fahrbahnmarkierungen und unterstützt den Fahrer dabei, sein Fahrzeug in der Spur zu halten. Bei Fahrten auf der Autobahn hält der optionale Adaptive Abstandsassistent (ACC) bis 210 km/h die Geschwindigkeit, beziehungsweise passt sie automatisch an vorausfahrende Fahrzeuge an. In Verbindung mit dem DSG bremst das System den Kamiq sogar bis zum Stillstand ab und lässt ihn innerhalb von bis zu drei Sekunden auch selbsttätig wieder anfahren.

Erkennen die Sensoren einen drohenden Aufprall, schließt der optionale Proaktive Insassenschutz in kürzester Zeit offene Fenster und strafft die Sicherheitsgurte der Vordersitze. Bis zu neun Airbags, darunter auch ein Knieairbag sowie Seitenairbags hinten, schützen die Passagiere im Falle eines Aufpralls. Die serienmäßige Multikollisionsbremse unterbindet nach einem Unfall ein unkontrolliertes Weiterrollen des Fahrzeugs. Der optionale Side Assist warnt bis zu einer Entfernung von 70 Metern vor Fahrzeugen, die überholen wollen oder sich im toten Winkel befinden und unterstützt damit auch auf Autobahnen und Schnellstraßen effektiv. Dafür nutzt er zwei Radarsysteme im Heck und informiert mit Leuchtsignalen an der Innenseite des Außenspiegelgehäuses, wo der Fahrer sie intuitiv erkennt. Beim rückwärtigen Ausparken signalisiert der Rear Traffic Alert Objekte, die sich im Heckbereich bewegen. Hilfe beim Einparken bieten auf Wunsch eine Rückfahrkamera sowie der Parklenkassistent, der den Kamiq automatisch in Längs- und Querparklücken hinein- und auch wieder herausmanövriert. Die integrierte Rangierbremsfunktion (Manoeuvre Assist) bremst das City-SUV selbsttätig, falls die Sensoren beim Parken vor oder hinter dem Fahrzeug ein Hindernis erkennen. Optional erhältlich ist außerdem der Fernlichtassistent, der per Kamera entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge erkennt und automatisch das Fernlicht abblendet.

Anlässlich des 125-jährigen Firmenjubiläum hat Skoda das reichhaltig ausgestattete Jubiläumsmodell Kamiq Drive 125 zum Einstiegspreis von 22 390 Euro im Angebot. Es bietet zusätzlich zur zweijährigen Herstellergarantie die dreijährige Neuwagenanschlussgarantie. Laut Skoda ist dies ein Preisvorteil von 1359 Euro gegenüber einem vergleichbar ausgestatteten Serienmodell.