Gemeinsame Entwicklung mit PSA: Der 4,06 Meter lange Opel Corsa-e Foto: Opel

Der neue Opel Corsa-e punktet mit einer umfangreichen Basisausstattung und ist in nur 30 Minuten bis zu 80 Prozent geladen.

Rüsselsheim - Wer vom Corsa-e spricht, sollte dazu sagen, dass er nicht die fünfte Generation des Kleinwagens meint (Corsa E, gebaut von 2014 bis 2019), sondern den ersten vollelektrischen Corsa, der quasi gleich heißt, aber ganz anders ist. Der jetzt an den Start gegangene Corsa-e erweitert die Baureihe der sechsten Corsa-Generation (Corsa F, seit Herbst 2019).

Der 4,06 Meter lange Stromer bietet die gleiche Ausstattung und ebenfalls fünf Sitzplätze wie der „normale“ neue Corsa (kam im Herbst 2019), hat aber auf Grund des großen, 345 Kilogramm schweren Akkus statt 309 nur 267 Liter Gepäckraumvolumen. Ab 29 300 Euro steht der Corsa-e in der Preisliste, davon geht noch die derzeitige Förderung von 6000 Euro ab, wodurch sich das Ganze auf 23 300 Euro reduziert. Fraglos ein interessanter Preis für ein vollelektrisches Auto mit 100 kW/136 PS Leistung und einer Reichweite von bis zu 337 Kilometern (nach WLTP-Messung). Damit kann man schon was anfangen! Fraglos ist der neue Opel-Stromer mehr als nur ein Stadtauto.

Dass die Rüsselsheimer den Corsa-e so günstig anbieten können, das liegt auch an der gemeinsamen Entwicklung mit PSA, Opels Mutterkonzern seit Frühjahr 2017. Der Corsa-e ist technisch baugleich mit dem DS 3 Crossback E-Tense und dem Peugeot e-208. Letzterer gilt zunächst als schärfster Konkurrent, bis wohl im Sommer mit dem VW ID.3 ein noch schärferer an den Start geht. Allerdings hat Volkswagen dem Vernehmen nach noch Software-Probleme beim ID.3, was die geplante Markteinführung verzögern könnte.

Schon das Einstiegsmodell, der Corsa-e Selection, bietet eine umfangreiche Ausstattung. Dazu zählen Klimatisierungsautomatik mit Fernsteuerung, elektrische Parkbremse, das schlüssellose Startsystem „Keyless Start“ sowie das Apple CarPlay und Android Auto kompatible Multimedia Radio mit 7 Zoll-Farb-Touchscreen und ein volldigitales Cockpit. Außerdem gibt es Systeme wie den Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung und Fußgängererkennung, den Spurhalte-Assistenten, Verkehrsschilderkennung sowie den intelligenten Geschwindigkeitsregler und -begrenzer ohne Aufpreis. Die nächsthöhere Ausstattung ist der Corsa-e Edition. Die Topversion heißt Corsa-e First Edition. Hier sind LED-Scheinwerfer, 17-Zoll-Aluräder und Lederlenkrad serienmäßig. Darüber hinaus bietet generell die sechste Corsa-Generation Sicherheitssysteme, die laut Opel im Kleinwagen-Segment führend sind.

Verfügbar ist auch das adaptive, blendfreie IntelliLux LED-Matrix-Licht, das Opel erstmals im Kleinwagen-Segment anbietet. Die insgesamt acht LED-Elemente werden von einer hochauflösenden Frontkamera der neuesten Generation gesteuert und passen den Lichtstrahl automatisch und kontinuierlich der jeweiligen Verkehrssituation und Umgebung an.

Im Gegensatz zu Verbrennern ist ein Elektromotor vom Start weg voll da, was beim Corsa-e 260 Newtonmeter Drehmoment bedeutet und er somit den Sprint auf 100 im besten Fall in nur 8,1 Sekunden schafft. Der Sprintwert und die Spitze, die maximal 150 km/h beträgt (elektronisch begrenzt) hängen davon ab, welchen Modus man gerade eingestellt hat. Die Fahrprogramme heißen Normal, Eco und Sport. Ein Plus an Effizienz ist auch die beim Corsa-e serienmäßige Wärmepumpe. Die Ab- und Verlustwärme des Antriebs kann so zum Heizen des Innenraums genutzt werden – ohne dass dies zulasten der Reichweite gehe, so Opel.

In 30 Minuten kann den Angaben zufolge per Schnellladung die 50 kWh-Batterie bis zu 80 Prozent wieder aufgeladen werden. Die Einstiegsversion hat allerdings serienmäßig nur ein Mode-2-Kabel fürs Aufladen an der Haushaltssteckdose mit 1,8 kW an Bord, wodurch ein Aufladen von circa zehn bis 80 Prozent wohl gut zehn Stunden dauern dürfte. Dem ADAC zufolge empfiehlt sich für das Laden eine Wallbox. Dazu bietet Opel zusammen mit einem speziellen Anbieter drei Pakete ab 467 Euro an. Ein dreiphasiges Laden bis 11 kW kostet laut ADAC 1190 Euro Aufpreis. Dann soll der Akku im Idealfall in 5:15 Stunden wieder gefüllt sein.

Im Angebot für den Corsa-e sind auch die neuen Opel-Connect Dienste, die eine Live-Navigation mit Echtzeit-Verkehrsinformationen sowie eine direkte Verbindung zu Pannenhilfe und Notruf bieten. Über die myOpel-App kann der Batterieladestatus kontrolliert, Ladezeiten abgerufen oder per Fernbedienung der Innenraum vor Fahrtbeginn vortemperiert oder gekühlt werden. Per Free2Move-App haben die Reisenden darüber hinaus eine Übersicht über alle wählbaren Ladesäulen und können an diesen damit auch bezahlen. Für den Corsa-e, der im spanischen Saragossa gebaut wird, bietet Opel auch eine 8-Jahres-Garantie (bis 160 000 Kilometer Laufleistung) für die im Kaufpreis enthaltene Batterie. Die Leasing-Konditionen für den kleinen Stromer beginnen bei 299 Euro monatlich.