Trotz nur 4,19 Metern Länge relativ viel Platz für Passagiere und Laderaum: Foto: Ford Deutschland

Der Ford Puma, bis in die 2000er-Jahre als kleines Sportcoupé auf den Straßen unterwegs, ist jetzt als 4,19 Meter langes, sogenanntes Crossover-SUV erhältlich.

Esslingen - Fast 20 Jahre war er weg, jetzt ist er wieder da – aber er sieht ganz anders aus. Nicht, weil er einfach nur älter geworden wäre, sondern weil er sich anderweitig verändert hat: Der Ford Puma, bis in die 2000er-Jahre ein kleines Sportcoupé, jetzt ein 4,19 Meter langes, sogenanntes Crossover-SUV. Puma, der Name geht über die Zunge, international sogar. Da kann man verstehen, dass Ford ihn wieder hervorgekramt hat.

Aber warum neben dem Ecosport ein weiteres SUV von Ford in fast gleicher Größe? Weil der 2014 bei uns auf den Markt gekommene Ecosport viel rustikaler wirkt und im Gegensatz zu den meisten SUVs auch tatsächlich geländewagentauglich ist, dank Allradantrieb. Den hat der Puma nicht, braucht ihn auch nicht. Denn die meisten SUV-Kunden legen vor allem Wert auf ein gutes Design, möglichst Lifestyle-Optik - und auf viel Platz für Passagiere und Gepäck. Damit kann der Puma dienen: Er stellt bereits in der 5-sitzigen Konfiguration ein klassenbestes Ladevolumen von 456 Litern bereit. Ford hat genau Maß genommen: Werden die hinteren Sitze flachgelegt, passen sogar 112 Zentimeter lange, 97 Zentimeter breite und 43 Zentimeter hohe Kisten und Kartons in das Gepäckabteil.

Hinzu kommt die für alle Ausstattungsversionen serienmäßige „MegaBox“ – das ist ein flexibel nutzbares Unterflurfach mit einem Volumen von über 80 Litern. Wird es zur vollen Ausschöpfung der Ladehöhe genutzt, kann der neue Puma beispielsweise auch zwei aufrechtstehende Golf-Bags transportieren. Zugleich bietet sich die Box etwa für schmutzige Sportgeräte oder Stiefel an, denn sie ist vollständig mit Kunststoff ausgekleidet und hat ein integriertes Abfluss-Ventil. So lässt sich die Box auch leicht mit Wasser reinigen. Der Puma teilt sich die Plattform mit dem Fiesta, hat aber einen längeren Radstand, was vor allem den Passagieren hinten zugute kommt.

Waren zur Markteinführung im März zunächst nur zwei Benziner verfügbar, so ist nun auch ein 88 kW (120 PS) starker 1,5-Liter Dieselmotor im Angebot (ab 25 650 Euro), der auch im Focus eingesetzt wird und mit einem 7-Gang-Doppelkupplungs-Automatikgetriebe gekoppelt ist. Dank seiner größeren Anzahl von Gängen erhöht dieses gewichtsoptimierte Getriebe sowohl die Kraftstoffeffizienz als auch die Fahrdynamik, teilt Ford mit.

Das Puma-Basismodell (ab 24 000 Euro) hat einen 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner unter der Haube. In Verbindung mit einem 48-Volt-Mild-Hybridsystem (ab 25 000 Euro) entwickelt diese Version wahlweise eine Leistung von 92 kW (125 PS) oder von 114 kW (155 PS).

Der Puma, der gegen Konkurrenten wie VW T-Cross oder Seat Arona antritt, steht in den Ausstattungsvarianten „Titanium“, „Titanium X“, „ST-Line“, „ST-Line X“ sowie ab sofort auch als „ST-Line Vignale“ zur Verfügung (ab 29 600 Euro). Diese Top-Ausstattung bietet zum Beispiel satinierte Aluminiumelemente im Bereich des Kühlergrills sowie in Wagenfarbe lackierte Heckstoßfänger und Heckspoiler. Hinzu kommen LED-Scheinwerfer für Abblend- und Fernlicht, Sitze mit Premium-Lederpolsterung, ein Armaturenträger in Leder-Optik, ein Park-Pilot-System vorn, individuell und variabel beheizbare Vordersitze, das B&O-Premium-Soundsystem mit zehn Lautsprechern und einer Ausgangsleistung von 575 Watt sowie das Ford Key Free-System für schlüsselloses Ent- und Verriegeln des Fahrzeugs.

Bereits ab Basisversion sind moderne Sicherheits- und Fahrer-Assistenzsysteme an Bord, beispielsweise Fahrspur-Assistent, Falschfahrer-Warnfunktion, Geschwindigkeitsregelanlage inklusive intelligentem Geschwindigkeitsbegrenzer mit Tempolimit-Anzeige, Müdigkeitswarner, Post-Collision-Assist und Verkehrsschild-Erkennungssystem, ebenso der Pre-Collision-Assist inklusive Auffahrwarnsystem mit Fußgänger- und Fahrraderkennung. Der ebenfalls serienmäßige selektive Fahrmodus-Schalter erlaubt ab Werk die Auswahl zwischen den Programmen „Normal“, „Eco“, „Sport“, „Rutschig“ und „unbefestigte Straße“. Hierdurch lassen sich zum Beispiel die Lenkkräfte oder auch der Widerstand des Gaspedals den aktuellen Gegebenheiten anpassen.

Der Puma wird im rumänischen Craiova produziert, wo Ford rund 200 Millionen Euro in seine moderne Produktionsstätte investiert hat. Damit beträgt die Gesamtinvestition in den rumänischen Standort fast 1,5 Milliarden Euro, seit dem Jahr 2008.

Unterdessen hat die Coronavirus-Pandemie auch Ford gebeutelt. Im Juni lieferten die Kölner nur 16 145 Pkw in Deutschland aus. Das bedeutet einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat (minus 35,6 Prozent). Vor allem mit den neuen Modellen wie dem Puma oder dem ebenfalls neuen, etwas größerem Kuga, soll die Trendwende geschafft werden.