Die sechste Generation des BMW 3er Touring: Drei Benziner und drei Diesel stehen zur Wahl. Foto: Editorial Use only/Fabian Kirchbauer

„Weniger ist mehr“ – durch den Verzicht auf große Designveränderungen trifft BMW bei seiner sportlichen Mittelklasse regelmäßig den Geschmack der Käufer. Auch mit dem neuen, vor kurzem eingeführten 3er Kombi, den die Münchner Touring nennen.

München - Dass die Münchner wissen, wie man schöne Autos baut, haben sie schon oft genug bewiesen. Gerade die 3er Limousine, die seit vergangenem Frühjahr bereits in der siebten Generation unterwegs ist, gilt als Paradebeispiel. Bei ihr greift das Motto „Weniger ist mehr“, sprich: Durch den Verzicht auf große Designveränderungen trifft BMW bei seiner sportlichen Mittelklasse regelmäßig den Geschmack der Käufer. Das gilt natürlich auch für den neuen, vor kurzem eingeführten 3er Kombi, den BMW bekanntlich Touring nennt.

Aber kann ein schöner Kombi, bei dem das Design die Hauptrolle spielt, auch einen solch großen Kofferraum haben, wie die potenziellen Lastesel? Das ist nicht einfach – aber zumindest hat BMW beim neuen 3er Touring lademäßig ziemlich zugelegt. Nicht nur das Design ist wieder top (hat schon Preise abgeräumt), auch der Laderaum punktet. Er ist jetzt etwas größer, als beispielsweise bei den traditionell ärgsten Widersachern, Audi A4 Avant und Mercedes C-Klasse T-Modell.

Die Bayern haben die sechste Generation des 3er Touring gegenüber dem Vorgängermodell einfach etwas breiter und um einiges länger gemacht – nämlich um fast acht Zentimeter auf nun 4,71 Meter. Bei Ausnutzung aller Sitzplätze bietet der Kombi nun satte 500 Liter Ladevolumen, laut BMW eine Erweiterung des direkt nutzbaren, primären Stauvolumens um 32 Liter. Das Umklappen der im Verhältnis 40 : 20 : 40 teilbaren Fondsitzlehne erweitert das Fassungsvermögen auf bis zu 1510 Liter. Das ist in der Tat lasteselmäßig.

Aber auch der Radstand wurde entsprechend geändert, sodass die Insassen nun mehr Schulter-, Knie- und Ellenbogenfreiheit haben. Einzigartig im Segment ist die optional verfügbare Ausstattung des Gepäckraums mit gummierten Antirutsch-Schienen. Sie fahren nach dem Schließen der Heckklappe automatisch aus und hindern die Gepäckstücke daran, während der Fahrt zu verrutschen. Das Öffnen und Schließen der Heckklappe selbst geschieht ebenfalls automatisch per Knopfdruck (serienmäßig).

Noch komfortabler ist die berührungslose Heckklappenfunktion, allerdings gegen Aufpreis. Die markentypische, separat zu öffnende Heckscheibe ist rund 20 Millimeter breiter als beim Vorgängermodell. Das Verstauen großer und schwerer Gepäckstücke wird durch den nun größeren Gepäckraum sowie durch die weiter abgesenkte Ladekante erleichtert. Optional ist auch eine elektrisch aus- und einschwenkbare Anhängevorrichtung erhältlich.

War beim Marktstart noch der 320d (Diesel) das Einstiegsmodell (ab 40 300 Euro), so ist der jetzt nachgeschobene 318i mit einem Preis ab 38 050 Euro der preisgünstigste 3er Touring (Benziner). Den Kraftstoffverbrauch gibt BMW mit 6,2 bis 5,7 Liter an (CO2: 140 bis 130 g/km). Zur Serienausstattung des neuen Einstiegsmodells gehört ein achtgängiges Steptronic-Getriebe. Die Werte für die Beschleunigung von null auf 100 Kilometer belaufen sich den Angaben zufolge auf 8,7 Sekunden und als Höchstgeschwindigkeit werden für das neue Einstiegsmodell 220 km/h genannt.

Insgesamt stehen für den 3er Touring drei Benziner (156, 184 und 258 PS) sowie drei Diesel (150, 190 und 265 PS) zur Wahl. Zum Frühjahr 2020 kommt darüber hinaus die Mild-Hybrid-Technologie serienmäßig im 320d und 320d xDrive zum Einsatz. Und noch in diesem Jahr wird die Palette um eine Version mit Plug-in-Hybrid-Antrieb erweitert.

Die Serienausstattung des 3er Touring wurde um Voll-LED-Scheinwerfer und abgedunkelte LED-Heckleuchten erweitert. LED-Scheinwerfer mit erweiterten Umfängen, adaptive LED-Scheinwerfer mit BMW Laserlicht für blendfreies Fernlicht mit einer Reichweite von rund 530 Metern sowie LED-Nebelscheinwerfer sind als Sonderausstattung verfügbar. Wie schon bei der Limousine ist auch beim Kombi innen alles neu: Jetzt gibt es beispielsweise digitale Instrumente und einen digitalen Assistenten, erstmals mit Sprachsteuerung. Mit „Hey BMW“ kann in Nullkommanichts beispielsweise das Navigationssystem bedient werden. Zur Serienausstattung gehören auch unter anderem die sogenannte Speed Limit-Information mit Überholverbotsanzeige, der Spurverlassenswarner sowie die Auffahr- und Personenwarnung mit City-Bremsfunktion, die neben Fußgängern auch Radfahrer erkennt.

Seit fast 33 Jahren rollt der BMW 3er Touring mittlerweile auf den Straßen: Die erste Generation kam im Jahre 1987 und war damals Pionier einer neuen Fahrzeuggattung. Bis heute hat BMW mehr als 1,7 Millionen Einheiten gebaut, allein vom unmittelbaren Vorgänger des neuen Modells wurden mehr als 500 000 Exemplare verkauft. Produziert wird der 3er Touring im BMW-Werk München für die Automobilmärkte in Europa sowie in Japan, Südkorea, Taiwan, Hongkong, Australien und Neuseeland.