Seine kantige Form hat Kult-Charakter: Die dritte Generation des Kia Soul ist ausschließlich als Elektroauto e-Soul erhältlich. Foto: Kia Motors

In puncto elektrische Antriebe ist Kia fast allen einen Schritt voraus: Jüngstes Beispiel ist der nun weiterentwickelte e-Soul, der mit seiner ungewöhnlich kantigen Form auffällt.

Esslingen - Wenn es um reine Elektroautos geht, dann ist Kia mit vorne dabei. Ja, man kann sagen, in puncto elektrische Antriebe ist Kia fast allen einen Schritt voraus. Die Koreaner haben schon vor drei Jahren die Devise „Kia goes electric“ ausgegeben – und setzen seitdem ihr Vorhaben auch konsequent und schnell um. Jüngstes Beispiel ist der nun weiterentwickelte e-Soul, dessen Vorvorgänger 2009 auf den Markt kam (mit Verbrennungsmotor) und seitdem mit seiner ungewöhnlich kantigen Form auffällt.

Die vor einem Jahr auf den Markt gekommene dritte Generation des kultigen Koreaners gibt es auf dem europäischen Markt nur noch als Elektrofahrzeug, und zwar in zwei Versionen. Die stärkere davon, mit 150-kW-Motor (204 PS) ist jetzt serienmäßig für 100 Kilogramm Stützlast ausgelegt und kann daher mit einer Anhängerkupplung ausgerüstet werden, die zum Beispiel den Fahrradtransport erleichtert. Mit 452 Kilometern bietet der e-Soul eine vergleichsweise hohe Reichweite. Im City-Zyklus sind laut Kia sogar bis zu 648 Kilometer mit einer Batterieladung drin – das wäre mehr, als viele benzinbetriebene Fahrzeuge im Stadtverkehr mit einer Tankfüllung schaffen. Möglich wird diese beachtliche Reichweite auch durch die Rekuperation beim Bremsen, also der Wiedergewinnung von Energie. Kia setzt hier beim E-Soul eine intelligente Lösung ein, wodurch sich die Stärke der Rekuperation auch vom Fahrer über Lenkrad-Paddles einstellen lässt.

Neu ist außerdem ein 3-Phasen-On-Board-Charger, mit dem dreiphasiger Wechselstrom genutzt und eine höhere Ladeleistung erzielt werden kann (10,5 kW, optional für alle Ausführungen). Hinzu kommen qualitativ verbesserte Interieur-Details. Die Preise sind bei beiden Motorisierungen des e-Soul unverändert geblieben. Für das Basismodell mit 100 kW (136 PS), 39,2-kWh-Akku und 276 Kilometern Reichweite starten sie bei 33 990 Euro – abzüglich Umweltbonus, wodurch sich die Anschaffungskosten laut Kia auf 27 320 Euro verringern. Die leistungsstärkere 150-kW-Version mit 64-kWh-Akku, die in 7,9 Sekunden von null auf Tempo 100 sprintet, kostet ab 37 790 Euro und nach Abzug der Förderung nur noch ab 31 120 Euro, teilt Kia mit.

Beide Motorisierungen des e-Soul sind in den Ausführungen Edition 7, Vision und Spirit erhältlich. Bereits die Basisversion bietet serienmäßig unter anderem LED-Scheinwerfer, Audiosystem mit 17,8-cm-Touchscreen (7 Zoll), Smartphone-Integration, Klimaautomatik, Smart-Key und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Ebenfalls Standard sind Stauassistent, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-go-Funktion, Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung, aktiver Spurhalteassistent, Müdigkeitswarner, Fernlichtassistent und der Notruf-Service eCall. Verfügbar sind zudem je nach Ausführung zum Beispiel Spurwechselassistent, aktiver Querverkehrswarner, energiesparende Wärmepumpe für die Innenraumklimatisierung, Vorheizsystem für die Batterie, Premium-Soundsystem, Head-up-Display, impulsgesteuerte Ambientebeleuchtung, Glasschiebedach, Lederausstattung, elektrische Vordersitze mit Ventilation und ein 26-cm-Navigationssystem (10,25 Zoll). Das System mit Bluetooth-Mehrfachverbindungen und Split-Screen-Funktion beinhaltet die Online-Dienste UVO Connect mit dem Echtzeit-Informationsservice Kia Live und der UVO-App, mit der sich Fahrzeuginformationen abrufen, Routen an das Navi übertragen, die Klimaautomatik fernbedienen und das Laden der Batterie managen lassen.

Über einen Schnellladeanschluss für den europäischen Standardstecker (CCS) lässt sich die Batterie bei beiden Motorisierungen an einer 100-kW-Station in 54 Minuten aufladen (0 bis 80 Prozent), verspricht der Hersteller. Beim Laden an der Haushaltssteckdose (230 Volt) kommt der serienmäßige On-Board-Charger zum Einsatz. Schneller geht es mit dem optionalen 3-Phasen-On-Board-Charger (500 Euro). Die dritte Generation des Soul (beziehungsweise nun e-Soul) ist um ein paar Zentimeter größer als zuvor, wovon auch der Laderaum, der einen doppelten Ladeboden hat, profitierte. Er bietet nun ein Ladevolumen von 315 bis 1339 Liter.

In der offiziellen Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride rangiert Kia nun mit insgesamt sechs Modellen weit vorne. Mit den Modellen e-Soul und dem kompakten e-Niro bietet Kia in Europa zwei voll alltagstaugliche Elektrofahrzeuge. Bis 2025 sollen es elf Elektromodelle werden – inklusive neuer SUVs und MPVs. Den Auftakt bildet 2021 das erste Modell der nächsten Elektrogeneration von Kia: Ein E-Crossover, der auf einer neuen, speziell für elektrische Antriebstechnologien konzipierten Plattform basiert, mehr als 500 Kilometer Reichweite hat und dessen Akku sich in weniger als 20 Minuten aufladen lässt.