Spider-Man kennt keine Angst. Foto: Sony Pictures - Sony Pictures

Eigentlich dachten wir, „Spider-Man“ sei einmalig. Doch in „Spider-Man: A new Universe“, dem neuen Animationsfilm von Bob Persichetti, Peter Ramsey und Rodney Rothman, bekommt der Held der legendären Marvel-Comics Konkurrenz: In anderen Dimensionen tummeln sich nämlich noch mehr Superhelden, wie er einer ist.

EsslingenKeiner kann mit Gewissheit sagen, welcher Superheld der beste ist – den klebrigsten kennt jedoch jedes Kind: Spider-Man. Anfang der 60er-Jahre ist er im Marvel-Comic-Universum aufgetaucht, auch im Kino durfte er sich schon drei Mal bewähren. Nun warten Bob Persichetti, Peter Ramsey und Rodney Rothman mit einer faustdicken Überraschung auf: In ihrem neuen Animationsfilm „Spider-Man: A new Universe“ zeigen sie, dass der Titelheld nicht der einzige seiner Zunft ist – in anderen Dimensionen gibt es noch mehr von seiner Sorte. Klar, dass dieses Superhelden-Sammelsurium Potenzial für viele originelle Einfälle birgt.

Bislang war Peter Parker (Chris Pine) der einzige, der in New York die Lizenz besaß, an klebrigen Spinnenfäden durch Häuserschluchten zu schwingen und mit seinen Superkräften, die ihm der Biss einer radioaktiven Spinne eingebracht hatte, allen Gefahren zu trotzen. Nun ereilt den Teenager Miles Morales dasselbe Schicksal (Foto: Sony Pictures). Nach einem Spinnenbiss entwickelt auch er übermenschliche Fähigkeiten und ein feines Sensorium für Gefahren. Genau wie einst Peter Parker weiß Miles zunächst nicht, wie ihm geschieht. Als er jedoch mit ansehen muss, wie Spider-Man I. im Kampf mit dem Green Goblin (Jorma Taccone) und dem Gangster Kingpin (Liev Schreiber) sein Leben aushaucht, nimmt die Geschichte ihren Lauf. Kingpin hat die Tür zu anderen Dimensionen geöffnet, in denen sich weitere Spinnenmänner und -frauen tummeln – zum Beispiel ein gewisser Peter B. Parker, der dringend zurück möchte in seine Parallelwelt. Ehe er sich verabschiedet, bringt er jedoch Miles noch alles bei, was ein Spider-Man können und wissen muss. Und es dauert nicht lange, bis andere Superhelden mit spinnenartigen Fähigkeiten ihren Weg kreuzen: die coole Spider-Gwen, die fernöstlich angehauchte Peni Parker, der düstere Spider-Man Noir oder das Schweinchen Spider-Ham. Gemeinsam versuchen sie, Kingpin und dem Green Goblin zu trotzen.

Nach mehreren „Spider-Man“-Verfilmungen, in denen Regisseur Sam Raimi leibhaftige Schauspieler agieren ließ, gaben die trickfilmerprobten Produzenten Phil Lord und Christopher Miller nun einen Animationsfilm in Auftrag. „Uns hat die Möglichkeit gereizt, die Spider-Man-Geschichte in einer völlig neuen und revolutionären Weise für die heutige Generation zu erzählen“, verraten die beiden. „Der Film erkundet die Superhelden-Erfahrung aus einem neuen Blickwinkel. Es geht um grundsätzliche Themen wie das Erwachsenwerden, das Handeln und darum, den eigenen Lebenssinn in dieser Welt zu finden.” Und natürlich spielt auch die Botschaft der Spider-Man-Erfinder Stan Lee und Steve Ditko eine Rolle, die mit einer der populärsten Figuren aus dem Marvel-Comic-Universum zeigen wollten, dass in jedem von uns ein Superheld stecken kann – man muss ihn nur entdecken. Diesen Gedanken denken die Animationsfilm-Macher Bob Persichetti, Peter Ramsey und Rodney Rothman in „Spider-Man: A new Universe“ weiter. Jeder ihrer spinnenartigen Übermenschen ist auf seine Art einmalig – schon deshalb wurde jede(r) auf seine und ihre unverwechselbare Weise animiert. Trotzdem fügt sich alles am Ende zu einem stimmigen Ganzen zusammen. Dass die Trickfilmer ihren Streifen mit einer gehörigen Portion Selbstironie würzen, steigert den Unterhaltungswert genau wie die zahlreichen originellen Anspielungen auf frühere Verfilmungen und auf genretypische Finessen. Wer sich in der Szene auskennt, ist im Vorteil, wobei auch „Spider-Man“-Novizen ihren Spaß an diesem herrlich einfallsreichen Film haben.

Bislang dachten wir, der klebrige Superheld Spider-Man sei einmalig – nun beweisen Bob Persichetti, Peter Ramsey und Rodney Rothman in diesem originellen und anspielungsreichen Animationsfilm, dass es noch mehr von seiner Sorte gibt.