Ein 66-jähriger Pilot ist heute gegen 14 Uhr beim Start seines Motorseglers auf dem Segelflugplatz Hahnweide bei Kirchheim abgestürzt und tödlich verunglückt.
Kirchheim (pep)Wieder hat sich auf dem Segelfluggelände Hahnweide bei Kirchheim ein tragisches Fliegerunglück zugetragen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte der Pilot sich gegen 14 Uhr mit einer Winde in die Luft ziehen lassen. Dabei stürzte der Motorsegler des Typs Minilak mit der Front nach unten senkrecht zu Boden. Die Ursache für den Absturz ist weiter unklar. Für den 66-Jährigen, der alleine in dem Flugzeug war, kam jede Hilfe zu spät. Die Kriminalpolizei hat vor Ort die Ermittlungen aufgenommen. Auch Mitarbeiter der Bundesstelle für Fluguntersuchung waren nach Polizeiangaben gestern auf dem Weg zur Unglücksstelle. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ließ keine weiteren Anfragen zu. Auch das Polizeipräsidium Reutlingen machte auf Anfrage keine weiteren Angaben zu dem Fall.
Bereits vor knapp einem Jahr, am 15. Mai, prallten beim Hahnweide-Segelflugwettbewerb bei Kirchheim zwei Maschinen in der Luft aufeinander. Die Piloten konnten sich glücklicherweise mit dem Fallschirm retten und blieben unverletzt. Bundesweit für Schlagzeilen hat der Unfall von 2012 gesorgt, als Klaus Lenhart, der Chef der Skistock-Firma Leki, mit 56 Jahren beim Absturz seines Kleinflugzeugs auf dem Kirchheimer Segelflugplatz Hahnweide ums Leben gekommen war. Der erfahrene Pilot, der auch Deutscher Meister im Kunstflug war, saß als Co-Pilot im Flugzeug. Am Steuer war ein 24-jähriger Pilot, der das Unglück schwer verletzt überlebte. Er kam mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus. Kurz nach dem Start auf dem Segelflugplatz kam der Motor des roten Flugzeugs vom Typ Extra 300 L ins Stottern und setzte kurz danach ganz aus. Der Versuch, noch auf den Flugplatz zurückzukehren und die Landebahn zu erreichen, scheiterte.
Lenhart war schon einmal mit dem Flugzeug abgestürzt, mit glimpflichem Ausgang. Anfang September 2011 überstand der Unternehmer beim Fliegertreffen auf der Hahnweide eine Bruchlandung mit seiner roten Maschine mit dem gelben „Leki“-Schriftzug in einem Maisfeld unverletzt. Dieser und ein weiterer Unfall überschatteten das damalige internationale Fliegertreffen auf der Hahnweide, zu dem 60 000 Besucher gekommen waren.
Im vergangenen Jahr kam es häufig zu Abstürzen von Kleinflugzeugen in der Region. Im Juni 2018 etwa ist ein Segelflieger unweit des Aeroclubs Esslingen abgestürzt. Der Pilot überlebte schwer verletzt. Vom Flugzeug waren damals aber nur noch Trümmer übrig. Am 2. April stürzte ein Flugschüler mit seinem Lehrer kurz nach dem Start bei Metzingen-Glems ab. Der Lehrer starb, der Schüler wurde schwer verletzt. Am 27. Mai stürzte eine Maschine zwischen Nürtingen und Kirchheim ab, der Pilot starb. In Oberhausen-Rheinhausen im Kreis Karlsruhe waren am 23. Januar ein Kleinflugzeug und ein Rettungshubschrauber zusammengestoßen. Die vier Insassen kamen dabei ums Leben.