Top-Leistung im Studium: Denny Khedira. Foto: Uni Hohenheim/Oskar Eyb Quelle: Unbekannt

Stuttgart (red) - Als Kinder konnte niemand die drei Brüder vom Ball trennen. Der Älteste, Sami Khedira, wurde im Alter von acht Jahren von Talentscouts entdeckt und startete schließlich bis in die Nationalelf durch. Einige Jahre später trat der jüngste Bruder Rani Khedira in dessen Fußstapfen. Mittlerweile ist er Profi beim FC Augsburg. Denny Khedira, der Mittlere der drei, entdeckte bereits in jungen Jahren, dass er nicht nur kicken kann, sondern ein weiteres Talent besitzt, für das er zunehmend Leidenschaft entwickelte: Wirtschaft und Mathematik.

Mit einem Durchschnitt von 1,2 hat er nun den Studiengang Management an der Uni Hohenheim abgeschlossen. Wie es sich für den Bruder eines Fußball-Weltmeisters gehört innerhalb der Regelstudienzeit und als Jahrgangsbester.

Die Weichen für eine Zukunft im Sportmanagement hat er damit definitiv gestellt. „Eine Brücke zwischen Sport und BWL zu schlagen, schwebte mir schon während meiner Zeit auf dem Wirtschaftsgymnasium vor“, erinnert sich der 26-Jährige. „Dennoch wollte ich mich an der Uni nicht von Anfang an gezielt nur auf den Sport spezialisieren, weil er, insbesondere der Fußball, heute so vielfältig geworden ist. Stattdessen habe ich mich ganz bewusst für ein besonders breit angelegtes Studium der Wirtschaftswissenschaften entschieden.“ Themen wie Marketing, Verhandlungen oder Unternehmensführung seien ihm wichtig gewesen. „Heute bin ich überzeugt, dass das für mich genau der richtige Weg war.“

Zugeflogen seien ihm die guten Noten an der Uni allerdings nicht, betont Khedira. Einfach mal eine Vorlesung schwänzen? Für ihn nie eine Option. „Für mich war von Anfang an klar: Ich will kontinuierlich am Ball bleiben, und mich nicht erst kurz vor den Prüfungen intensiv mit dem Inhalt befassen. Auf diese Weise habe ich viel Zeit beim Wiederholen und Lernen gespart.“

Dass auch ein familiär geprägter Ehrgeiz eine Rolle gespielt haben mag, streitet Khedira nicht ab: „Meine Brüder und ich wollten von klein auf immer das Maximum erreichen - egal in welchem Bereich. Ich bin nie mit der Einstellung in eine Prüfung gegangen, dass mir auch eine zwei als Ergebnis genügen würde. Dann hätte ich mich nicht mehr optimal vorbereitet. Die Bestnote habe ich zwar nicht immer erreicht, aber völlig daneben ging auf diese Weise keine Arbeit. Gibt man sich mit dem Zweitbesten zufrieden, wird es fast unmöglich, das Beste zu erreichen.“

Schon während seines Studiums hat er Sami Khedira in Madrid unterstützt und in Stuttgart ein großes Benefizspiel mit zahlreichen Stars auf die Beine gestellt. 400 000 Euro konnten damals für den guten Zweck erwirtschaftet werden. Seit seinem Abschluss arbeitet Denny Khedira im Sportmanagement. Unter anderem kümmert er sich um die Belange seines Bruders Rani.