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CDU und SPD gehen gebeutelt aus den Gemeinderatswahlen im Südwesten hervor. Die meisten Stimmen gehen an die vielen Wählervereinigungen. Gewinner sind aber die Grünen.

Stuttgart (dpa/lsw) Die CDU ist trotz Verlusten als stärkste Partei aus den Gemeinderatswahlen am 26. Mai in Baden-Württemberg hervorgegangen. Nach dem am Dienstag von Innenministerium und Statistischem Landesamt veröffentlichten vorläufigen Ergebnis aus den 1101 Städten und Gemeinden erhielten die Christdemokraten 23,0 Prozent der gleichwertigen Stimmen; das sind 4,9 Prozentpunkte weniger als 2014.

Den größten Zuwachs in der Wählergunst erreichten die Grünen. Sie kamen auf 13,5 Prozent (plus 5,0 Punkte) und sind gleichauf mit der SPD, die ebenfalls 13,5 Prozent erhielt (minus 2,9). In den größten Städten des Landes - Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Freiburg und Heidelberg - wurden die Grünen stärkste Partei.

Die vielen Wählervereinigungen in Baden-Württemberg landen bei insgesamt 37,0 Prozent; das sind 0,9 Punkte weniger als 2014. Die FDP erreicht 4,0 Prozent der gleichwertigen Wählerstimmen (plus 1,2), die AfD 1,9 Prozent (plus 1,0) und die Linke 1,4 (plus 0,4).

Wahlberechtigt waren in Baden-Württemberg fast 8,6 Millionen Frauen und Männer. Die Wahlbeteiligung stieg deutlich: von 49,1 Prozent 2014 auf jetzt 58,6 Prozent. Der Anteil der ungültigen Stimmen blieb mit 3,2 Prozent etwa gleich.

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wird bei den gleichwertigen Stimmen berücksichtigt, dass die Wähler je nach Gemeindegröße und damit der Zahl der zu wählenden Gemeinderäte unterschiedlich viele Stimmen vergeben können. Für die gleichwertigen Stimmen werden die gültigen Voten durch die örtlich unterschiedliche Zahl der Stimmen je Wähler geteilt.

Bei der Betrachtung der Ergebnisse nach gültigen Stimmen ergeben sich abweichende Zahlen. Dabei kam die CDU auf 22,3 Prozent, 6,0 Punkte weniger als 2014. Die Grünen gewannen 5,7 Punkte hinzu und kamen auf 17,2 Prozent. Die SPD erreichte 14,2 Prozent (minus 3,5 Punkte), die FDP 5,1 Prozent (plus 1,4), die AfD 3,0 Prozent (plus 1,5) und die Linke 2,3 Prozent (plus 0,6). Wählervereinigungen erhielten zusammen 30,6 Prozent (minus 0,8 Punkte).

Bei den Kreistagswahlen erhielt die CDU nach gleichwertigen Stimmen 28,3 Prozent (minus 7,4). Die Grünen steigerten sich um 5,2 Punkte auf 17,5 Prozent. Die SPD erreichte 14,0 Prozent (minus 3,6), die FDP 6,2 Prozent (plus 1,6), die AfD 5,5 Prozent (plus 4,6) und die Linke 2,0 (plus 0,2). Wählervereinigungen kamen zusammen auf 24,2 Prozent (minus 0,1). Die Wahlbeteiligung in den 35 Landkreisen lag bei 58,6 Prozent und damit um 9 Punkte höher als 2014.