Demos stehen unter dem Schutz des Grundgesetzes, daher dürfen sie auch in Zeiten der Pandemie stattfinden. Die Polizei muss sie schützen und begleiten. Wann sie eingreifen muss und warum das in Zeiten der Pandemie schwierig ist, erläutert der Einsatzleiter Carsten Höfler vor der Kamera.

Stuttgart - Der Karsamstag wird alles andere als ein ruhiger Tag in Stuttgart. Mindestens zehn Demonstrationen sind angemeldet, die meisten davon von Kritikern der Corona-Schutzmaßnahmen. Die Polizei sieht sich in einem Spannungsfeld: Zum einen muss sie den sicheren Ablauf der Demos gewährleisten und diese begleiten. Zugleich stößt es bei vielen Bürgerinnen und Bürgern auf Unverständnis, wie sich in Zeiten der dritten Coronawelle Tausende in der Stadt treffen dürfen, während für alle anderen strenge Kontaktbeschränkungen gelten. Das im Grundgesetz verankerte Versammlungsrecht garantiert die Möglichkeit, Demos abzuhalten.

Wasserwerfer stehen für den Extremfall bereit

Carsten Höfler, der Leiter der Stuttgarter Schutzpolizei, leitet am Samstag den Einsatz in der Stadt. Es werden mehrere Hundert Polizistinnen und Polizisten in der Stadt sein, darunter auch die der Reiterstaffel mit ihren Pferden. Für extreme Situation wird die Polizei Wasserwerfer bereithalten. Die größte Kundgebung findet auf dem Cannstatter Wasen statt, veranstaltet von den „Querdenkern“ aus Stuttgart. Die über die Stadt verteilten Demos wollen voraussichtlich mit einem Demozug zum Wasen gehen. Grundsätzlich geht die Polizei von einem friedlichen Verlauf aus, rechnet aber auch mit Protesten gegen die Corona-Demos.