Bei einer der zwei Demos wurde ein Polizist angegriffen und leicht verletzt . Foto: Eibner-Pressefoto/Fleig

Nach Angriffen auf kurdische Stellungen in Syrien wird in Stuttgart demonstriert. Dabei kommt es zu zahlreichen Verstößen, sodass die Polizei einschreitet.

Zwei Demonstrationen in Stuttgart nach Angriffen der Türkei auf kurdische Stellungen in Syrien sind am Montag von der Polizei gestoppt worden. Weil die Teilnehmenden Böller und Flaschen warfen und außerdem noch weitere Verstöße gegen das Versammlungsrecht begingen, schritten die Einsatzkräfte ein.

Rund 60 Personen seien gegen 20.15 Uhr von der Kronenstraße zur Königstraße gezogen. Aus der Menge flogen Böller und Flaschen auf Polizeiautos. Außerdem hätten die Teilnehmenden verbotene kurdische Parolen skandiert. Mehrere waren vermummt. An der Schulstraße, durch die sie zum Marktplatz gehen wollten, sei ein Beamter angegriffen und leicht verletzt worden. Daraufhin hielt die Polizei den Demozug an. Sie kontrollierte alle rund 60 Teilnehmenden und erteilte Platzverweise. Mehrere Personen hatten Messer, einen Teleskopschlagstock und Vermummungsmaterial dabei.

Gegen 1.20 Uhr in der Nacht zum Montag zog ein ähnlicher Demozug durch die City, es sei zu ähnlichen Verstößen gekommen. Etwa 30 bis 40 Personen waren es, die von der Königstraße zum Rotebühlplatz zogen. Die Polizei stoppte auch diesen Aufzug. Die Teilnehmenden bekamen eine Versammlungsfläche zugewiesen. Angemeldet worden waren beide Aufzüge nicht.

Die Polizei hat Videoaufnahmen gemacht, um die aus der Demo heraus begangenen Taten aufklären zu können. Die Ermittelnden haben Erkenntnisse, wobei manche der Teilnehmenden polizeibekannte junge Männer gewesen seien. Sie seien bereits wegen Gewaltdelikten aufgefallen. Auch Personen aus linksextremistischen Kreisen seien dabei gewesen.

Der Polizeipräsident Markus Eisenbraun verurteilte die Angriffe auf seine Kolleginnen und Kollegen. Damit sei eine rote Linie überschritten. Nun ermittelt der Staatsschutz. Die Polizei und die Stadt würden nun beraten, wie man auf weitere zu erwartende Spontandemos reagiere.