Ein Lkw-Korso als Protest gegen die hohen Spritpreise. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Mit wachsender Verzweiflung haben Lkw-Fahrer mit einem Korso wieder gegen hohe Dieselpreise demonstriert. Rund 40 Fahrzeuge beteiligten sich an der Demo.

Schneller als erwartet und ohne jeglichen Stau hatte der Tross der Lkw samt einiger Transporter die Demo-Schleife durch Stuttgart-Ost und über den City-Ring zum Wasen absolviert, immer wieder auch per Hupkonzert um Aufmerksamkeit heischend. Genau das sei der Zweck der Fahrt gewesen, betonen sie bei der Schlusskundgebung auf dem Festplatz: „Existenzkrise“ sei viel zu schwach als Bezeichnung für das, was in der Branche los sei, sagt Björn Weis aus Baden-Baden und wird drastisch: „Wir stehen mit dem Arsch an der Wand!“ 20 Lkw habe die väterliche Firma mal gehabt: „Jetzt sind es noch zwei. Wenn es so weiter geht, sitze ich bald auf der Straße.“

Knapp 40 Fahrzeuge dabei

Das befürchtet auch Pascal Winter aus Schwäbisch Gmünd, der bereits bei der Demo Anfang April dabei war: „Wir die Verdoppelung beim Diesel-Preise kaum weitergeben und wenn dir ein Reifen rausgeht, bist du blank am Monatsende“. Am schlimmsten beim Preisdrücken seien „die Großen, die Automobilbranche vorneweg“. Auch Autozulieferer werden kritisiert, etwa einer mit Sitz in Bad Cannstatt: „Das ist einer der Allerschlimmsten“, ergänzt Weis.

Organisator Peter Barth aus Steinheim an der Murr freut sich, dass mit den fast 40 Fahrzeugen „knapp doppelt so viele wie bei der Premiere“ demonstrierten: „Mittelständler und Solisten mit ein, zwei Autos“. Gleichwohl sei da „schon viel Verzweiflung dabei“. Er beklagt: „Wir haben an die CDU-Fraktion im Landtag geschrieben, keine Reaktion! Wir sind doch auch Wähler! Aber die brauchen uns wohl nicht.“ Er macht trotzdem weiter: „Wegen meiner zwölf Angestellten. Da hängen zwölf Familien dran!“ Und eines sei auch klar: „Entweder wir schaffen das, oder irgendwann bleiben im Supermarkt die Regale leer.“