Mehr als 1200 Menschen waren am Mittwoch bei der Protestkundgebung in Tamm. Foto: Werner Kuhnle

Der Versuch der Jungen Alternative, die Protest-Veranstaltung gegen den Standort einer Landeserstaufnahmestelle politisch für sich zu nutzen, verärgert die Veranstalter. Die Nachwuchsorganisation der AfD hatte Flyer verteilt.

Die Organisatoren der Demo gegen den Landeserstaufnahme-Standort Schanzacker verurteilen die Tatsache, dass die Junge Alternative – die Jugendorganisation der AfD – im Kontext der Veranstaltung versucht hat, Flyer auf dem Tammer Rathausplatz zu verteilen. „Unsere Ordner haben das gesehen und sie gebeten, das zu unterlassen, was sie dann auch getan haben“, erklärt ein Sprecher der Bürgerinitiative. Die BI habe im Voraus klipp und klar gesagt, dass sie nicht als politisches Sprachrohr herhalten wolle und in keiner Form mit politischen Parteien in Kontakt stehe. „Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum das nicht respektiert wird“, sagt der Sprecher. Auch auf den internen Kanälen der immer größer werdenden Protestbewegung verbaten sich Organisatoren nach der Veranstaltung erneut, dass Trittbrettfahrer, egal welcher Couleur, die Aktivitäten der Initiative missbrauchten.

Die Polizei, sagt Pressesprecher Steffen Grabenstein, habe die Veranstaltung als friedlich und komplikationslos erlebt. Von der Tatsache abgesehen, dass ein Kind kurzfristig seine Angehörigen verloren habe, sei alles gut verlaufen. Etwa 1200 bis 1300 Menschen waren am Mittwoch dem Aufruf zum Protest gegen die Pläne des Landes gefolgt, eine Lea auf dem Schanzacker zu bauen. Dieser Tage will sich die Bürgerinitiative treffen und überlegen, mit welchen Aktivitäten es nun weitergehen soll.