Stanko Petrovic aus Waiblingen ist für die Datingshow „Love is King“ vom Straßenbauer zum Prinzen geworden Foto: Joyn_ProSieben/Nadine Rupp

Stanko Petrovic macht bei der Kuppelshow „Love is King“ mit. Zuschauern einer anderen Dating-Sendung dürfte er bekannt vorkommen. Wir haben über den Dreh gesprochen.

Was müssen das für Zeiten gewesen sein, in denen Mann oder Frau ihre Partner noch ohne Dating-Apps wie Tinder, Bumble und Co. kennenlernen mussten. Als es noch keine per Daumenbewegung gesteuerten Matches oder Likes gab, sondern die Etikette, der Stand und womöglich gar der Charme der Beteiligten dafür ausschlaggebend waren, ob ein Annäherungsversuch vom Erfolg gekrönt war?

Gemeint sind damit nicht die 1990er-Jahre, sondern jene Zeit, die mehrere Jahrhunderte zurückliegt. Eine Kuppelshow auf Joyn (dem Streaming-Ableger der Fernsehsender Pro Sieben und Sat 1) will das jetzt nachvollziehen. Das Konzept: Eine Gruppe von weiblichen und männlichen Singles schwört moderner Datingtechnologie ab, begibt sich auf ein Schloss, lernt dort höfische Verhaltensweisen – und sich gegenseitig kennen. Gedreht wurde im Schloss Tüßling bei München, die Rolle der Königin, Moderatorin und Benimmtrainerin übernimmt Dragqueen Olivia Jones.

Die Teilnehmer tauchten in die Rolle von Prinzessinnen und Prinzen sowie „ganz in den royalen Lifestyle früherer Tage ein“, versprechen die Macher. Wann genau diese Tage gewesen sein sollen, bleibt unklar. Manche Medien sprechen von einer „Mittelalter-Datingshow“. Dass das Mittelalter von den gezeigten Kostümen zeitlich ungefähr so weit entfernt ist wie Friedrich der Große von Olaf Scholz? Egal. Im Trash-TV zählt der Unterhaltungswert.

Mit von der Partie ist der 25 Jahre alte Stanko Petrovic aus Waiblingen. Der gelernte Straßenbaumeister mit serbischen Wurzeln könnte geneigten Datingshow-Zuschauern bekannt vorkommen: Vor gut zwei Jahren nahm er als Kandidat bei der RTL-Datingsendung „Take Me Out“ teil. Aus seinem Date damals wurde zwar keine Beziehung, doch danach habe es ihn gereizt, auch an anderen Showformaten teilzunehmen. „Take Me Out war eine coole Erfahrung, aber im Vergleich zu ,Love is King’ war das Pillepalle“, sagt er. Für das Datingverhalten von anno dazumal hat der Waiblinger großen Respekt. „Heute geht man halt zusammen ins Café, danach vielleicht zu ihr, und man schläft miteinander oder halt nicht. Damals war das ganz anders, du musstest dich Schritt für Schritt annähern und dich von deiner besten Seite zeigen.“

„Heute schläft man miteinander – oder halt nicht.“

Zu lernen und zu erleben gab es für die Kandidatinnen und Kandidaten trotzdem einiges: Schon die erste Folge zeigt sie bei Kutschfahrten, beim Bogenschießen und Lustwandeln – das Ziel: Eine passende Begleitung für die kommende Ballnacht zu finden. Findet einer der männlichen oder weiblichen Kandidaten niemanden, muss er oder sie das Schloss verlassen.

Auch wenn die Sendung bereits komplett aufgezeichnet ist: Welche Erlebnisse die Kandidatinnen und Kandidaten sonst noch miteinander teilten und ob der Waiblinger Straßenbaumeister sich zu guter Letzt den Weg zum Herzen einer der Fake-Prinzessinnen geteert hat, darüber muss Stanko wegen vertraglicher Verpflichtungen schweigen. Auch seine Zitate in diesem Artikel lässt sich eine vom Sender beauftragte Agentur vor der Veröffentlichung vorlegen.

Stanko ist beeindruckt vom Aufwand für „Love is King“

Auf jeden Fall bereut Petrovic seine Teilnahme nicht. „Wir haben uns richtig in diese Zeit hineinversetzt gefühlt und wirklich die Liebe gespürt, die in der Sendung steckt.“ Der Aufwand, der für die Kuppelshow im historischen Gewand betrieben werde, sei hoch: „Als Handwerker siehst du das und denkst dir: Wahnsinn.“ „Love is King“ wird für den Waiblinger wohl nicht seine letzte Fernsehshow gewesen sein: „Eine Spielshow würde mich auch interessieren“, sagt er.

Love is King Die Folgen der Datingshow kann man im Internet unter www.joyn.de ansehen. Laut den Machern ist auch geplant, die Sendung zu einem späteren Zeitpunkt im Fernsehen auf Pro  7 zu zeigen.