Zum Jahresbeginn 2016 wird der Südschwarzwald das zweite Biosphärengebiet in Baden-Württemberg. 29 Kommunen - darunter zahlreiche Wintersportorte - sind beim Start des Biosphärengebiets dabei, das rund 63 000 Hektar umfasst. Die Modellregion der Unesco verfolgt ähnliche Ziele wie der Nationalpark Schwarzwald, der sich weiter nördlich befindet. Dort ist aber eine weit größere Fläche der menschlichen Nutzung entzogen.

Auf das Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Villingen-Schwenningen wird am 29. Januar eine Handgranate geworfen. Der vermeintliche Anschlag auf die Bewohner entpuppt sich später als Konkurrenzkampf unter Sicherheitsunternehmen. Im Oktober werden sechs Angeklagte verurteilt.

Mit einer Debatte schließt der Landtag im Februar die Arbeit des Untersuchungsausschusses zum außergewöhnlich harten Polizeieinsatz gegen Stuttgart-21-Gegner im September 2010 ab. Im November wird bekannt, dass der durch Wasserwerfer schwer an den Augen verletzte Rentner Dietrich Wagner vom Land eine Entschädigung von 120 000 Euro erhalten soll.

Sieben Jahre nach dem Amoklauf von Winnenden mit 16 Toten klagt der Vater des Täters im März gegen Ärzte seines Sohnes. Sie hätten vor dem 17-Jährigen warnen müssen, sagt er - verliert aber. Ein Gutachter hielt bei der Verhandlung entgegen: Es gebe keine denkbare Diagnose, die eine solche Tat auch nur ahnen lasse. Zwar seien Behandlungsfehler gemacht worden, urteilte das Gericht, diese seien aber „nicht mitursächlich“ für die Tat.

Rund 28 Millionen Euro sind investiert, zehn Millionen werden für 2500 Veranstaltungen bis in den Herbst ausgegeben - in Öhringen bei Heilbronn startet Ende April die 26. Landesgartenschau. Erwartet werden gut 750 000 Besucher - am Ende sind es mehr als 1,3 Millionen.

Baden-Württemberg scheitert Ende Mai mit seiner Klage zum EnBW-Deal. Das Land bekommt keine Entschädigung für den seiner Ansicht nach zu hohen Preis für den Rückkauf der EnBW-Aktien 2010.

SPD-Landeschef Nils Schmid erklärt Anfang Juni, den Parteivorsitz im Herbst aufgeben zu wollen. Verdi-Landeschefin Leni Breymaier erklärt sich wenige Tage später bereit, für den SPD-Parteivorsitz zu kandidieren. Im Oktober wird sie von den Delegierten eines Landesparteitags gewählt. Sie kann ihre intern umstrittene Generalsekretärin Luisa Boos durchsetzen.

Der AfD-Fraktionschef und Bundeschef Jörg Meuthen sowie zwölf weitere Abgeordnete verlassen im Juli die Landtagsfraktion und gründen wenig später die Alternative für Baden-Württemberg (ABW). Grund: Meuthen konnte sich mit dem geplanten Rauswurf des wegen antisemitischer Äußerungen umstrittenen Wolfgang Gedeon aus der Fraktion nicht durchsetzen. Im August beantragen die beiden Fraktionen der AfD einen Untersuchungsausschuss zum Thema Linksextremismus. Im Oktober verschmelzen AfD und ABW mit der Wahl von Meuthen zum Vorsitzenden wieder zu einer Fraktion.

Die Vereinten Nationen ernennen Im September die ehemalige IS-Gefangene Nadia Murad zur Sonderbotschafterin für Opfer des Menschenhandels. Die junge Jesidin hat in Baden-Württemberg Zuflucht gefunden. Anfang Dezember spricht Murad im Stuttgarter Landtag, nur wenige Tage, bevor sie in Straßburg den Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments erhält.