Insbesondere durch Falschparker werden viele Kreuzungen in Stuttgart zu Gefahrenstellen für Fußgänger. Bei der Verkehrssicherheitskampagne „Miteinander läufts besser“ geht es deshalb dieses Jahr um das richtige Parken. Die „Stuttgarter Ecke“ soll für mehr Sicherheit an Kreuzungen und Einmündungen sorgen.
Die sogenannten „Stuttgarter Ecken“ zeigen Wirkung: Das städtische Ordnungsamt meldet überwiegend positive Rückmeldungen aus der Bewohnerschaft. „Durch die aufgestellten Poller wird das Parken auf der Sperrfläche verhindert“, teilt Pressesprecher Oliver Hillinger mit. Fußgänger, die die Kreuzung überqueren, sind für Autofahrer dadurch wieder deutlich einfacher zu sehen.
Die Stuttgarter Ecken sind Teil der Kampagne „Miteinander läufts besser“. Im Rahmen des Projekts stehen in diesem Jahr Falschparker im Fokus. Denn obwohl in der Straßenverkehrsordnung geregelt ist, dass beim Parken vor Kreuzungen und Einmündungen mindestens fünf Meter Abstand zur Kreuzung eingehalten werden muss, sieht die Realität oft anders aus. Um dem entgegenzuwirken, hat die Stadt ein Konzept erarbeitet um unerlaubtes Parken endgültig zu verhindern.
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Die Idee: Markierungen und Poller sollen gezielt in Kreuzungs- und Einmündungsbereichen installiert werden. Parken ist somit schlicht nicht mehr möglich. „Das Zuparken von Kreuzungs- und Einmündungsbereichen ist kein Kavaliersdelikt“, so Susanne Scherz, Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung. „Ob mit oder ohne Stuttgarter Ecke – wer richtig parkt, verhindert Unfälle.“
Schulwege besonders wichtig
Ein besonderer Fokus liegt auf der Sicherheit von Kindern. Im aktuellen Schulweg-Check des Aktionsbündnisses Kidical Mass das Parken in Einmündungsbereichen als ein Hauptproblem auf dem Schulweg identifiziert. „Vor allem im Zusammenhang mit den empfohlenen Schulwegen erreichen uns derzeit vermehrt Vorschläge aus der Elternschaft für neue Örtlichkeiten, die die Straßenverkehrsbehörde gemeinsam mit unserer Verkehrsüberwachung einzeln prüfen und bewerten wird“, teilt das Ordnungsamt mit.
Parkplätze für Fahrräder, E-Scooter und Co.
Zusätzlich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit werden bei den „Stuttgarter Ecken“ je nach Platzverhältnissen auch Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, E-Scooter und künftig auch für Lastenräder und Krafträder eingeplant. Diese Maßnahmen sollen den Anreiz erhöhen, auch alternative Fortbewegungsmittel zu nutzen.
Seit Mitte September werden zudem Postkarten in Gastronomiebetrieben, Sportstätten und öffentlichen Einrichtungen verteilt, Plakate in Bürgerbüros aufgehängt und Beiträge in sozialen Medien veröffentlicht. Ziel ist es, die Bevölkerung über die „Stuttgarter Ecke“ zu informieren und das Bewusstsein für die Gefahren des Falschparkens und der damit verbundenen Sichtbehinderungen zu schärfen.
Weitere „Ecken“ geplant
Die Stadt will mit der „Stuttgarter Ecke“ ein Zeichen für mehr Sicherheit und Lebensqualität setzen. „Die guten Erfahrungen mit den ersten Stuttgarter Ecken bestätigen uns, dass wir diese Idee vorangebracht haben.“
Nach dem Prototyp in der Fahrradstraße Wiesbadener Straße wurden an der Ecke Lerchenstraße und Silberburgstraße, Forststraße und Senefelderstraße, Forststraße und Hasenbergstraße, Breitscheidstraße und Senefelderstraße, Ludwigstraße und Senefelderstraße, Seyfferstraße und Paulusstraße, Liststraße und Römerstraße, sowie Liststraße und Strohberg umgesetzt.
An der Ecke Schloßstraße und Weimarstraße sowie Gutenbergstraße und Reuchlinstraße werden ebenfalls bald Poller installiert und Markierungen angebracht.