Florian Hempel hat die Darts-Welt am Dienstagabend überrascht. Foto: imago images/Pro Sports Images/Ian Stephen

Florian Hempel hat die Darts-Welt überrascht. Mit seinem Sieg über den belgischen Mitfavoriten van den Bergh setzt er ein deutliches Zeichen. Die Auslosung sieht nun günstig aus, knapp 30 000 Euro hat Hempel schon sicher.

London - Nach dem Match seines Lebens musste Darts-Profi Florian Hempel erst einmal wieder ein Stück herunterfahren. Der überraschende 3:1-Coup gegen Belgiens Topspieler verblüffte nicht nur viele Experten, sondern bringt dem früheren Handball-Torwart nun auch eine große Chance ein: in der dritten WM-Runde steht Hempel schon und die Auslosung erscheint so günstig, dass ab 27. Dezember (13.30 Uhr/Sport1 und DAZN) noch mehr gehen könnte. „Ich darf jetzt noch ein drittes Mal wiederkommen. Die Vorfreude war riesig, die wird auch am 27. Dezember wieder riesig sein“, kommentierte Hempel am Dienstag bei DAZN.

Als nächster Gegner wartet nun der ungesetzte Australier Raymond Smith. „Wir sind bei einer Weltmeisterschaft, hier gibt es keine Freilose mehr. Die Jungs können auch Darts spielen. Am Ende wird wie immer die Tagesform entscheiden“, sagte Hempel, der gegen den früheren World-Matchplay-Champion van den Bergh furios spielte. Mit neun von zwölf Treffern auf die Doppelfelder bestrafte der 31 Jahre alte Wahl-Kölner quasi jeden Fehler. Statt van den Bergh, der als Mitfavorit auf den Titel galt, darf nun Hempel nach Weihnachten weiter mitspielen.

Fest auf der Insel

Das Fest muss er allerdings auf der Insel verbringen. Wegen der strengen Quarantäne-Regeln inmitten der Corona-Pandemie ist eine Heimreise unmöglich. Er werde die Feiertage im Hotel verbringen, kündigte Hempel an. „Muss ich ja letztendlich. Ich wusste, worauf ich mich einlasse.“ Für ihn kommt der Coup durchaus überraschend, schließlich bestreitet er derzeit sein erstes Profijahr beim Weltverband PDC.

Da sind 25 000 Pfund (rund 29 500 Euro) für den Einzug in die dritte Runde eine ordentliche Summe. Hempel schob sich damit in der Weltrangliste auch am ehemaligen deutschen Primus Max Hopp vorbei. Dieser muss nach einem schwachen Jahr 2021 um den Erhalt der sogenannten Tour-Card als Berechtigung für viele PDC-Turniere bangen. Hempel hingegen hat sich mit seinen zwei Siegen gegen Landsmann Martin Schindler (3:0) und nun van den Bergh schon um 26 Plätze in der Weltrangliste verbessert.