Der Aichwalder Darts-Profi Kai Gotthardt ist in der zweiten Runde der Weltmeisterschaft ausgeschieden. Nach einem starken ersten Satz – und nach drei verpassten Doppeln, um auch den zweiten zu gewinnen – unterlag er dem starken Engländer Stephen Bunting letztlich glatt mit 1:3.
Unter den Augen von Musik-Megastar Ed Sheeran, der am Freitag die Nachmittagssession der Darts-Weltmeisterschaft besucht hat, kam für Kai Gotthardt in der zweiten Runde das Aus. Der Aichwalder Profi unterlag dem Weltranglisten-Achten Stephen Bunting am Ende klar mit 1:3, nachdem er den Engländer zunächst überraschend gut unter Kontrolle gehabt hatte.
Im ersten Satz leistete sich Gotthardt so gut wie keinen Fehler, setzte gleich mehrere 180-er ins Board, nahm Bunting den Anwurf ab – und platzierte seine Doppel zum Finishen der einzelnen Legs sicher. Genau dies war dann in Durchgang zwei das Problem: Der 29-jährige Schwabe hatte beim Stand von 2:2 drei Pfeile auf die Doppel-Acht – verfehlte das rote Feld aber dreimal um wenige Millimeter.
Nach drei verpassten Darts kippt das Match
Bunting nutzte die unverhofft sich bietende Chance eiskalt und glich nach Sätzen zum 1:1 aus. In Satz drei zeigte sich dann, was solche Situationen im Mental-Sport Darts ausmachen können. Gotthardt fand nicht mehr ins Match zurück, während Bunting immer sicherer wurde und seine ganze Routine in die Waagschale warf. Er gewann auch die restlichen sechs Legs, ohne noch groß in Gefahr zu geraten und siegte am Ende mit 3:1.
Gotthardt war nach seinem Aus restlos bedient: „Das 2:0 muss ich einfach machen. Aber ich habe mir für die drei Würfe schlicht zu wenig Zeit gelassen und danach nichts mehr auf die Kette bekommen.“ Bunting habe letztlich verdient gewonnen, „weil ich selber schuld bin“. Er wisse sehr wohl, was er für Fehler gemacht habe, ergänzte er – und ihm war anzusehen, wie sehr er sich darüber ärgerte.
Ein Gutes, auch wenn das in diesem Moment sicher kein Trost war, hatte sein Ausscheiden dann aber doch: Kai Gotthardt kann Weihnachten zuhause mit Töchterchen Lena feiern, anstatt die Festtage in der angemieteten Londoner Ferienwohnung zu verbringen. Und mit etwas Abstand wird er sich auch an die starke erste Runde und den Sieg gegen Alan Soutar bei seiner Premiere im Ally Pally erinnern.
Gotthardt wird sich nun, nach einer kurzen schöpferischen Pause, auf die sogenannte Qualifying School vorbereiten, die bereits am 6. Januar in Kalkar beginnt. Dort geht es um die begehrten Karten für die PDC-Tour, ohne die es für einen Darts-Profi eigentlich nicht geht. „Da zu performen und mir eine Tourcard zu sichern, ist für mich wichtiger als die WM“, hatte Gotthardt bereits vor einigen Wochen ausdrücklich betont.