Daniel Mayr hofft auf die ersten Punkte mit dem Deizisauer Team. Foto: Rudel - Rudel

Deizisaus Handballtrainer Daniel Mayr im Interview

Deizisau - Drei Spiele, noch kein Sieg. Den Start bei seinem neuen Verein TSV Deizisau hätte sich Trainer Daniel Mayr anders gewünscht. Der 35-Jährige sieht jedoch viele positive Ansätze und ist davon überzeugt, mit der Mannschaft den Klassenverbleib in der Baden-Württemberg Oberliga zu schaffen – und auch am Sonntag (17 Uhr) gegen die Neckarsulm SU zu gewinnen.

Die Mannschaft ist Vorletzter, der Abstand nach unten und nach oben ist sehr klein. Wie groß sehen Sie die Abstiegsgefahr?

Ich sehe die Abstiegsgefahr nicht größer oder kleiner als vor meinem Start in Deizisau. Es ist nach wie vor alles sehr eng beieinander. Mit einem Sieg, den wir am Wochenende einfahren werden, sind wir wieder voll dabei. Es ist alles noch nicht dramatisch, nichtsdestotrotz stehen wir auf dem vorletzten Platz und sind damit natürlich nicht zufrieden.

Zuletzt hat die Mannschaft in Weinsberg 40 Tore kassiert. Drückt in der Abwehr – die mal das Prunkstück war – hauptsächlich der Schuh?
Ja, die Abwehrarbeit war von Anfang an der Schwerpunkt, den wir im Training gelegt haben. Gegen Remshalden hat es da schon ganz gut funktioniert, gegen Weinsberg aber wieder nicht. Es war ein schwieriges Spiel, in dem wir auch sehr viel gut gemacht haben. Am Thema Abwehr bleiben wir dran. Zum Glück kehrt unser Abwehrchef Marcel Killat nach seiner Verletzung bald zurück, er wird uns durch seine körperliche Präsenz wieder mehr Sicherheit geben.

Was stimmt Sie sonst positiv?
Im Vergleich zu den beiden ersten Spielen haben wir in Weinsberg eine deutlich bessere Leistung abgeliefert, auch was die Körpersprache und das gesamte Auftreten anbelangt. Wir haben 36 Tore geworfen, das müsste auswärts eigentlich zum Sieg reichen.

Es gibt also einige Punkte, auf die Sie aufbauen können?
Es gibt definitiv einige Punkte, auf die wir aufbauen können. Darin waren wir uns auch einig. Wir können mit breiter Brust aus dem Spiel in Weinsberg gehen. Das war ein starker Gegner mit einer anderen Zielsetzung als unsere. Wir haben uns da gut präsentiert. Mit so einer Leistung werden wir gegen Neckarsulm gewinnen. Apropos breite Brust: In welcher mentalen Verfassung ist die Mannschaft angesichts des andauernden Abstiegskampfes?
Das ist ein schwieriges Thema. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe, die Arbeit meines Vorgängers zu bewerten. Ich kann nur den Status quo feststellen. Ich habe eine Mannschaft übernommen, die im körperlichen und auch im mentalen Bereich nicht gut drauf war. Gerade am mentalen Bereich versuchen wir zu arbeiten, auch mit außergewöhnlichen Dingen. Was die Fitness betrifft, da muss man Schwerpunkte in der Vorbereitung legen, das kriege ich nur noch bedingt geändert.

Sie sind im TV Reichenbach verwurzelt und hatten mit dem Verein Erfolge. Wie groß war für Sie die Umstellung mit dem Wechsel nach Deizisau?
Zunächst war es für mich sehr reizvoll, auf diesem Niveau zu arbeiten. Es ist eine Klasse höher als in Reichenbach. Von den Strukturen ist es nochmal ein Stück professioneller. Nichtsdestotrotz gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen den Vereinen. Ich bringe Dinge mit ein und profitiere von der Erfahrung der Menschen in Deizisau. Ich werde da durch die Sportliche Leitung von Arne Staiger und Christof Clauß sehr gut unterstützt.

Sie haben in Deizisau zunächst bis zum Saisonende zugesagt. Wann fällt eine Entscheidung über eine weitere Zusammenarbeit und in welche Richtung geht die Tendenz?
Wir sind in sehr intensiven Gesprächen, weil wir wissen, dass der TSV Deizisau und ich Planungssicherheit brauchen. Wir stecken mitten in der Kaderplanung für die kommende Saison, da bin ich voll involviert. Da sieht es ganz gut aus. Ich für meine Person mache mir auch viele Gedanken, ich fokussiere mich aber zunächst auf das nächste Spiel und tue alles dafür, dass es sich ins Positive wendet. Dann mache ich mir über meine weitere Zukunft in Deizisau Gedanken.

Wenn die Entwicklung wie gewünscht positiv verläuft, könnte das also eine positive Entscheidung nach sich ziehen?
(lacht). Ich mache mir Gedanken, habe aber noch keine Entscheidung getroffen. Mir macht es viel Spaß und ich merke, dass ich einen immer besseren Zugang zu den Spielern bekomme. Das ist der jetzige Stand der Dinge.

Das Interview führte Sigor Paesler.

Dennis Prinz hört auf

Die Personalplanungen des TSV Deizisau sind schon weit fortgeschritten. In Patrick Kleefeld, Marcel Killat, Simon Kosak, Moritz Friedel, Marco Kugler, Maxi Schmid-Ungerer, Silvan Kenner, Yannik Taxis und Alin Ilii haben bereits neun Spieler des momentanen Kaders für die kommende Saison zugesagt. Kapitän Dennis Prinz wird seine Karriere beenden, dem Verein aber auf Managementebene erhalten bleiben.