Umgebaute Häuser und Fabriken sowie innovative Wohnkonzepte sind unter den vier Finalisten zum renommierten DAM Preis 2025. Erstmals seit längerer Zeit ist kein Architekturbüro in Stuttgart darunter. Dies sind die Projekte, welche die Jury überzeugen.
Bauen ist gut, Umbauen ebenfalls. So ausgewogen liest sich die Finalistenliste mit vier Bauten aus den Bereichen Kultur, Bildung und Wohnen zu dem vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main ausgelobten DAM Preis 2025.
Anders als in den vergangenen Jahren befindet sich in der Endrunde zu der Auszeichnung kein Projekt von Stuttgarter Architekturbüros oder Bauten in Baden-Württemberg. Auf der Longlist 2025 der 112 Nominierten war noch ein rund Viertel der Projekte aus dem Land oder von Architekten aus anderen Teilen Baden-Württembergs. Elf Bauten allein stammen von Stuttgarter Architekten.
Nun darf sich die Münchner Architektenschaft freuen. Die Landeshauptstadt Bayerns ist mit der Hälfte der Objekte hervorragend vertreten. In Brandenburg und in Berlin finden sich zwei weitere Projekte, die sich Hoffnung auf den Sieg machen können.
Zwei Umbauten, zwei Neubauten
Finalist ist die umgebaute Kulturweberei in Finsterwalde (Brandenburg) von Habermann Architektur aus Berlin. Aus einer ehemaligen Tuchweberei wurde ein Kulturort samt neuem Konzertsaal. Photovoltaikanlage, Geothermie und Eisspeicher sichern den nachhaltigen Betrieb.
Als Umbauprojekt hat auch die Sanierung des Studierendenwohnheims „Sophie-Scholl-Haus“ in München von Bogevischs Buero (München) den Geschmack der Jury getroffen. Das Blaue Haus in München, 1976 von Sepp Pogadl entworfen, wurde saniert, heißt nun Sophie-Scholl-Haus und dient als Studierendenwohnhaus.
AFF Architekten aus Berlin überzeugen mit der „Sporer Initiative“ in Berlin. Die Architekten haben auf einer ehemaligen Friedhofsfläche einen Neubau errichtet mit Café, Seminarraum und Auditorium. „Spore“, als Ursprung des Lebens, ist auch der Name der gemeinnützigen Initiative, die das Haus betreibt.
Das andere Neubauprojekt ist ein innovatives Wohnkonzept in München von Peter Haimerl Architektur mit Balda Architekten und Hoffmannarchitekt. Die Architekten punkteten mit dem innovativen Wohnprojekt „Clusterwohnen Wabenhaus“ für die Münchner Wohnungsbaugenossenschaft Wogeno.
Auf der Shortlist hatten fünf Projekte mit Bezug zu Baden-Württemberg gestanden. Aus den Nominierungen der Longlist hatte eine Jury 23 Projekte ausgewählt. Das in Stuttgart und Leipzig ansässige Architekturbüro KO/OK etwa, das zeigt, wie in Connewitz in Leipzig ein 1910 erbautes, denkmalgeschütztes, ehemaliges Akkumulatorenhaus mit rückseitig angrenzender Maschinenhalle saniert werden konnte.
Weitere Projekte aus Baden-Württemberg waren der Neubau des Studierendenwohnheims Collegium Academicum in Heidelberg von DGJ Architektur aus Frankfurt am Main und die Feuerwehr und Kindertagesstätte in Waldshut-Tiengen von bächlemeid architekten aus Konstanz.
Überzeugt hatte auch der Umbau der U-Halle in ein Multifunktionsgebäude in Mannheim von Hütten & Paläste aus Berlin sowie der Neubau einer Heimschule des Therapiezentrums Osterhof in Baiersbronn von Thomas Kröger Architekten aus Berlin; die Landschaftsarchitektur kam bei diesem Schwarzwälder Projekt von KuKuk Freiflug aus Stuttgart.
Ob beim DAM Preis 2025 ein Neu- oder Umbau gewinnen wird, stellt sich Ende Januar 2025 heraus, wenn die Sieger des DAM Preises 2025 bekannt gegeben.
Bilder von Finalisten und Baden-Württembergischen Shortlist-Projekten finden sich in der Bildergalerie.
Info
Preis
Seit dem Jahr 2007 werden mit dem DAM Preis für Architektur in Deutschland des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt am Main jährlich herausragende Bauten in Deutschland ausgezeichnet. Die Auszeichnung erfolgt in einem gestaffelten Juryverfahren. Eine Expertenjury unter Vorsitz von Regula Lüscher bestimmte jetzt aus dem Feld der Shortlist vier Projekte für die engere Wahl der Finalisten zum DAM Preis 2025.
Ausstellung
Mit dem Preis verbunden ist eine Ausstellung vom 1. Februar bis 27. April 2025 im Deutschen Architekturmuseum, Schaumainkai 43 in Frankfurt am Main.