Der kolumbianische Drogenboss Dairo Antonio Usuga alias „Otoniel“ ist in den USA zu 45 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Eine Bundesrichterin in New York verhängte das Strafmaß gegen den 51-Jährigen.
Der mächtige kolumbianische Drogenhändler und Kartellchef Dairo Antonio Úsuga alias Otoniel ist in den USA zu 45 Jahren Haft verurteilt worden. Die zuständige Richterin in New York sah es am Dienstag als erwiesen an, dass der Anführer des Verbrechersyndikats „Clan del Golfo“ (Golf-Clan) große Mengen Kokain in die Vereinigten Staaten geschmuggelt hatte. Zudem wurde Otoniel zu einer Geldstrafe in Höhe von 216 Millionen US-Dollar verurteilt. Der 51-Jährige hatte sich Anfang des Jahres schuldig bekannt.
Er ordnete die rücksichtlose Hinrichtung kolumbianischer Polizisten
„Otoniel hat eine der größten Drogenhändlerringe der Welt geführt und riesige Mengen Kokain in die USA geschmuggelt. Er ordnete die rücksichtlose Hinrichtung kolumbianischer Polizisten, Soldaten und Zivilisten an“, sagte US-Justizminister Merrick Garland. Bundesstaatsanwalt Breon Peace sagte: „Das menschliche Elend, das der Angeklagte durch seine blutige Herrschaft als Anführer des Golf-Clans verursacht hat, kann aufgrund seines Ausmaßes nie vollständig erfasst werden, aber die heute verhängte lange Strafe sendet eine Botschaft an andere Kartellführer, dass die Vereinigten Staaten ihre Verhaftung und Auslieferung anstreben werden, um sie vor unseren Gerichten zur Rechenschaft zu ziehen.“
Mächtigste kriminelle Organisation in Kolumbien
Otoniel hatte den Golf-Clan zwischen 2003 und 2021 geführt und zu der mächtigsten kriminellen Organisation in Kolumbien gemacht. Das Verbrechersyndikat rekrutiert seine Mitglieder vor allem aus ehemaligen rechten Paramilitärs und soll rund 6000 Mann unter Waffen haben. Neben dem Drogenhandel ist der Golf-Clan zudem in illegalen Bergbau sowie Schutzgelderpressung verwickelt und für zahlreiche Morde und Vertreibungen verantwortlich.