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Die Seat-Tochter Cupra hat mit dem Born ihr erstes vollelektrisches Modell auf den Markt gebracht. Es gibt vier Versionen mit Reichweiten bis zu 540 Kilometern.

Für den Born hat Cupra lange getrommelt – seit der Vorstellung auf dem Genfer Autosalon im März 2019. Dann kam Corona und der Halbleitermangel. Jetzt aber hat die 2018 „geborene“ Tochter von Seat endlich geliefert und ihr erstes vollelektrisches Modell auf die Straße gebracht. Drei von vier Versionen des Cupra Born sind nun auf dem Markt. Der Born, benannt nach einem Stadtteil in Barcelona, ist baugleich mit VW ID.3, Skoda Enyaq und Audi Q4 e-Tron, die allesamt auf der MEB-Plattform des VW-Konzerns basieren, sich aber optisch schon ziemlich unterscheiden. In diesem Quartett ist der Born fraglos die sportlichste Erscheinung.

Wenn demnächst die eigentliche Basisversion mit 150 PS nachgeschoben wird, dann gelingt der Born-Einstieg bereits mit 32 200 Euro, abzüglich der Umweltprämie von 9570 Euro. Dafür gibt es einen kompakten, 4,32 Meter langen Stromer, der mit modernster Antriebstechnologie ausgestattet ist. Sie umfasst einen rein elektrischen Motor mit wahlweise 150 PS, 204 PS und 231 PS, welcher die Energie an die Hinterräder überträgt. Allradantrieb hat der Born nicht. Warum auch? Das hätte ihn nur schwerer gemacht – und zu viel Gewicht ist vor allem für E-Fahrzeuge kontraproduktiv. Gekoppelt ist der Born an einen Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von bis zu 77 Kilowattstunden.

Zusätzlicher Schub mit E-Booster

Mit der leichteren 58-kWh-Batterie beträgt die Beschleunigung des jetzt schon erhältlichen 231-PS-Born von 0 auf 100 km/h nur 6,6 Sekunden und damit 0,4 Sekunden weniger als mit dem etwas schwereren 77-kWh-Akku. Dafür sorgt Letzterer für eine Reichweite nach WLTP-Messung von bis zu 548 Kilometern – über 100 Kilometer mehr als die 58-kWh-Variante. Darüber hinaus bieten beide Versionen ein zusätzliches Fahrprofil: Neben „Range“, „Comfort“, „Performance“ und „Individual“ gibt es den dynamischen „Cupra“-Modus, der per Knopfdruck am Lenkrad aktiviert wird. Kurzfristig bringt dann der sogenannte E-Booster weitere 20 kW an den Heckantrieb, was die Spitze auf 180 km/h treibt. Der Einstiegspreis für den 231-PS-Born mit der 58-kWh-Batterie liegt bei 38 600 Euro, beziehungsweise bei 44 300 Euro für die Version mit der 77-kWh-Batterie (jeweils abzüglich Umweltprämie).

Natürlich nutzt der Stromer die Vorteile der Bremsenergierückgewinnung: Wird das Gaspedal losgelassen, fungiert der Motor als Generator, um Energie in die Batterie einzuspeisen (dazu muss statt des „D“-Modus der „B“-Modus ausgewählt sein) – 0,3 g Bremswirkung sind dabei möglich, teilt Cupra mit. Zudem werde der Verschleiß der Bremsen enorm reduziert.

Mindestens genauso wichtig wie die Reichweite ist die Ladezeit. Laut Cupra erzielt der Born in nur sieben Minuten Ladezeit an einer 170-kW-Schnellladestation eine zusätzliche Reichweite von 100 Kilometern. Selbst bei einem Ladezustand von lediglich fünf Prozent könne die Kapazität der Batterie mit nur 35 Minuten auf 80 Prozent erhöht werden, heißt es weiter.

Zahlreiche Sicherheits- und Assistenzsysteme (teils optional) sind an Bord. Durch das Head-up-Display hat der Fahrer die entsprechenden Anzeigen der Systeme gut im Blick. Die vorausschauende Distanzregelung Predictive ACC kann die Position des Born mithilfe der vom Navi gelieferten Routen- und GPS-Daten orten und seine Geschwindigkeit unter Berücksichtigung der Straßengegebenheiten (Kurven, Kreisverkehr, Kreuzung, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Bebauung) korrigieren. Per Frontkamera und Verkehrszeichenerkennung kann das Tempo angepasst werden, wenn sich die Geschwindigkeitsbegrenzung ändert.

Travel Assist nutzt Informationen der automatischen Distanzregelung Predictive ACC und des Spurhalteassistenten, um das Fahrzeug aktiv in der Fahrspur zu halten und die Geschwindigkeit an den Verkehrsfluss anzupassen. Mit seinen Fahrerassistenzsystemen Side und Exit Assist auch tote Winkel im Blick und über die Ausstiegswarnung wird auf herannahende Fahrzeuge oder Personen aufmerksam gemacht, wenn man aussteigen möchte. Zusätzliche Sicherheit bieten der Notfallassistent und das eCall-System, aber auch Systeme wie der Fernlichtassistent, der bei zunehmender Dunkelheit entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge erkennt und automatisch zwischen Abblend- und Fernlicht umschaltet.

Kaum auf der Straße hat der Born bereits einige Wettbewerbe gewonnen, darunter das renommierte „Goldene Lenkrad“ in der Kategorie „Klein- & Kompaktwagen Elektro“. Entworfen und entwickelt wurde der Born im Seat-Stammwerk bei Barcelona. Produziert wird er zusammen mit dem VW ID.3 und dem Audi Q4 e-Tron im VW-Werk in Zwickau.