Aktuell liegen immer weniger Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen. Foto: dpa/Fabian Strauch

Die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen im Südwesten geht zurück. Dennoch ist die Situation für Mitarbeiter der Krankenhäuser weiterhin belastend.

Stuttgart - Trotz der sinkenden Zahl von Covid-Patienten auf den Intensivstationen bleibt der Druck auf das Personal nach Angaben der baden-württembergischen Krankenhausgesellschaft hoch. Zwar sei die Situation nicht mehr so angespannt wie noch Anfang Dezember, als bis zu 670 Menschen mit einer Corona-Infizierung in Intensivbetten behandelt werden mussten. Allerdings sei die Lage in den Kliniken noch weit davon entfernt, entspannt zu sein, sagte Matthias Einwag, Hauptgeschäftsführer der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), am Freitag auf Anfrage.

Es liegen laut BWKG und Landesgesundheitsamt immer weniger Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen. „Aber in der Pandemie hat sich gezeigt, dass die Zahl der „Nicht-Covid-19-Patienten“ auf den Intensivstationen steigt, sobald die Zahl der Covid-19-Patienten sinkt“, sagte Einwag.

Planbare Operationen verschoben

Laut BWKG wurden im Sommer 2021 fast 1900 „Nicht-Covid-Patienten“ auf den baden-württembergischen Intensivstationen behandelt; im Dezember 2021 waren es nur noch etwa 1400 und derzeit sind es 1677 (Stand: 20.1.). „Daran lässt sich ablesen, in welchem Maß planbare Operationen verschoben werden mussten und immer noch werden müssen“, erklärte Einwag. Mit der sinkenden Auslastung mit Covid-19-Patienten würden diese planbare OPs nachgeholt und die Belegungszahlen stiegen wieder. Außerdem bemühten sich die Krankenhäuser, die Zahl der aufgeschobenen Operationen nicht noch größer werden zu lassen.

Nach Angaben der BWKG werden auf den baden-württembergischen Normalstationen derzeit rund 750 Patientinnen und Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus behandelt. Zum Höhepunkt der vierten Welle Anfang Dezember 2021 seien es dort dagegen rund 1700 Menschen gewesen.

Die Situation sei derzeit nicht besorgniserregend, resümierte Einwag, ergänzte aber: „Das Problem ist, dass niemand sagen kann, wie sich die Situation in den Krankenhäusern mit der Omikron-Variante in den nächsten Wochen weiterentwickeln wird.“ Die Prognosen hierzu gingen sehr weit auseinander. „Sicher ist nur, dass die Zahl der Infizierten weiter sprunghaft steigt.“