Immer wieder standen die Arbeitsbedingungen in der Fleischbranche in der Kritik. (Symbolbild) Foto: dpa/Sven Hoppe

Deutsche Fleischproduzenten erzeugen im Jahr 2020 weniger Fleisch. Die Gründe dafür sind vielseitig – und liegen nicht alleine in der Coronavirus-Pandemie begründet.

Berlin - Im Corona-Jahr 2020 ist in Deutschland weniger Fleisch erzeugt worden. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Wert des produzierten Fleisches um rund vier Prozent auf rund 38,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte. 2019 war mit 40,1 Milliarden Euro der höchste Wert seit zehn Jahren erreicht worden. Zu dem jüngsten Rückgang dürfte laut Destatis die Corona-Pandemie beigetragen haben. „Einige Produktionsbetriebe mussten etwa wegen Verstößen gegen Hygieneschutzauflagen und hohen Ansteckungszahlen unter den Beschäftigten zeitweise schließen.“

Insbesondere der Fleischkonzern Tönnies mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen war nach einem Corona-Ausbruch im Stammwerk im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten. Über 1500 Mitarbeiter hatten sich mit dem Virus infiziert, das Werk wurde vorübergehend geschlossen. In der Politik hatte es immer wieder Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Tönnies gegeben.

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Zugleich greifen Verbraucher verstärkt zu vegetarischen oder veganen Alternativen zu Fleisch. Im Jahr 2020 produzierten die Unternehmen hierzulande im Vergleich zum Vorjahr knapp 39 Prozent mehr Fleischersatzprodukte. Von knapp 60.400 Tonnen stieg die Produktion auf gut 83.700 Tonnen. Der Wert dieser Produkte erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 272,8 Millionen Euro auf 374,9 Millionen Euro (+37 Prozent). Diese Daten werden erst seit 2019 erhoben, somit ist nun erstmals ein Vorjahresvergleich möglich.