Besorgt blicken Wissenschaftler und Politiker auf eine neue Variante des Coronavirus, die sich derzeit rasch im Südosten Englands ausbreitet. Foto: dpa/Steve Parsons

Deutlich ansteckender, schnell um sich greifend: Wegen einer Corona-Mutation gilt in London nun wieder eine weitreichende Ausgangssperre.

London - Die in Großbritannien entdeckte Variante des Coronavirus bereitet den Behörden große Sorgen. „Sie ist außer Kontrolle, und wir müssen sie wieder unter Kontrolle bekommen“, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Sonntag der BBC. Nach ersten Erkenntnissen der Behörden ist die Mutation deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass die Variante schwerere Krankheitsverläufe auslöse oder eine höhere Sterblichkeitsrate. Zudem gehen die Behörden bisher davon aus, dass Impfstoffe auch gegen die Mutation wirksam sind.

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Minister: Große Sorgen um das Gesundheitssystem

Minister Hancock sagte, er mache sich große Sorgen um das Gesundheitssystem. Derzeit seien mehr als 18 000 Infizierte in den Krankenhäusern, das seien fast so viele wie zum Höhepunkt der ersten Infektionswelle im Frühjahr. „Das ist ein weiterer Grund dafür, dass alle sich an die neuen Regeln halten und persönlich Verantwortung übernehmen müssen“, sagte er. Dem Sender Sky News sagte Hancock, jeder müsse sich so verhalten, als sei er mit Corona infiziert. „Das ist der einzige Weg, wie wir das Virus unter Kontrolle bekommen können.“

Wegen der raschen Ausbreitung der neuen Virus-Variante gilt in London und anderen Gegenden in Südostengland seit Sonntag ein neuer Shutdown mit weitreichenden Ausgangssperren, auch für die Weihnachtstage. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die schärferen Maßnahmen noch Monate in Kraft bleiben müssten, bis flächendeckend geimpft werden könne, sagte Hancock.