Eine Atemschutzmaske schützt nur bedingt. Empfohlen werden Maßnahmen wie bei einer Grippewelle. Foto: dpa/Fabian Strauch - dpa/Fabian Strauch

Seit das Coronavirus Italien erreicht hat, sorgen sich die Bürger auch hier in Deutschland. Die Kliniken sind gerüstet. 

Kreis EsslingenNachdem in Italien mehrere Gemeinden wegen Coronavirus-Infektionen abgeriegelt wurden, wächst auch hier die Sorge vor dem Ausbruch der Seuche. Die Kliniken im Kreis Esslingen sind dennoch auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Klinikum Esslingen ist vorbereitet

„Wir haben uns intensiv auf das Thema und den Umgang beziehungsweise das Vorgehen bei Patienten mit unklaren Symptomen vorbereitet“, sagt Anja Dietze, Sprecherin des Klinikum Esslingen. Alle Stationen, insbesondere die Notaufnahme, seien direkt nach Bekanntwerden des Virus auf Patienten mit der Lungenkrankheit vorbereitet worden. Zudem sei eine „Task Force“ gegründet worden. Auch die Medius-Klinik Ostfildern-Ruit hat einen Notfallplan, falls es zu einer Pandemie kommt. Andernfalls fußt der Hygieneplan auf einer Erhöhung der Basishygienemaßnahmen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Patienten mit der Viruserkrankung werden zudem in isolierten Zimmern mit Schleuse untergebracht.

Verhalten wie bei Grippe

Frank Eickmann, Pressesprecher des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg. gibt Tipps im Umgang mit der Gefahr einer Ansteckung: „Der Ansteckungsweg des Coronavirus ist praktisch identisch mit dem der Grippe, das heißt, es ist eine Schmierinfektion“, erklärt er. Eine Ansteckung sei nur möglich, wenn das Virus über die Schleimhäute – beispielsweise im Mund oder in der Nase – in den Körper gelange. „Daher kann man die Vorkehrungen, die in der Grippesaison sowieso schon gelten, eins zu eins auf das Coronavirus übertragen.“ Das heißt: Die Hände häufig mit Seife für mindestens 20 Sekunden waschen und es vermeiden, das Gesicht zu berühren. „Dabei können die Masken tatsächlich helfen, indem sie meinen Mund vor meiner Hand beschützen, wenn ich mir ins Gesicht fasse“, so Eickmann. Ein weiterer Tipp sei es, aufs Händeschütteln zu verzichten und generell etwas mehr Abstand zu Menschen zu halten.

Auch die Kreiskliniken sind gerüstet

In den Kliniken im Kreis hat man sich mit Schutzkleidung und Atemmasken eingedeckt, um sich auf eventuelle Fälle der Lungenkrankheit vorzubereiten. Auch das Vorgehen ist bereits klar. Wenn es einen Verdacht gibt, werde sofort ein Abstrich gemacht, um den Patienten auf das Virus zu testen. „Die molekularbiologische Diagnostik zum direkten Virusnachweis ist seit dem 29. Januar beim Landesgesundheitsamt in Stuttgart möglich“, heißt es aus Ruit. Insgesamt, sagt die Krankenhaushygienikerin der Medius-Kliniken, Susanne Elsner, sei es wahrscheinlich, dass sich das Virus hier ausbreitet. Aber, sind sich die Kliniken einig, für den Ernstfall sei man gut vorbereitet.

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