Nach Ansicht von Thomas Strobl darf der Inzidenzwert nicht mehr alleine als Maßstab für Corona-Maßnahmen herangezogen werden. (Archivbild) Foto: dpa/Bernd Weissbrod

Im Kampf gegen die Coronapandemie fordert Thomas Strobl von Angela Merkel eine geringere Fixierung auf Inzidenzwerte. Andere Parameter wie die Anzahl der Tests oder die Auslastung der Krankenhäuser sollten nach Strobels Meinung einbezogen werden.

Stuttgart - CDU-Bundesvize Thomas Strobl fordert von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eine geringere Fixierung auf Inzidenzwerte im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Der Inzidenzwert dürfe nicht mehr alleine als Maßstab für Corona-Maßnahmen herangezogen werden, schreibt Strobl in einem Brief an die Kanzlerin vom Dienstag, über den die „Heilbronner Stimme“ berichtet und der der dpa vorliegt.

Neben der Anzahl der Neuinfektionen sollten auch die Anzahl der Tests, der Anteil der positiven Testergebnisse sowie weitere Parameter wie die Auslastung der Krankenhäuser und die Kapazitäten der zuständigen Gesundheitsämter einbezogen werden, so Strobl. „Damit können wir künftig ein aussagekräftigeres und valideres Bild über die Situation der Corona-Pandemie in unseren Städten und Gemeinden ermitteln und wichtige Lockerungen ermöglichen.“

Auch interessant: Wie gefährlich sind die neuen Coronavirus-Mutationen?

Viele kommunale Vertreter hätten ihn darauf hingewiesen, dass sich die starke Fixierung auf den Inzidenzwert als Entscheidungskriterium für weitere Maßnahmen hemmend auf die Bekämpfung der Pandemie vor Ort auswirken würde. „Eine Ausweitung der Testungen und eine konsequente Nachverfolgung der Infektionsketten führt unweigerlich zu einem Anstieg der Inzidenzwerte“, schreibt Strobl. „Wer also als kommunaler Entscheidungsträger vor Ort „gute Arbeit“ leistet, wird dadurch letztendlich bestraft.“