In Baden-Württemberg gibt es Ärger um die Corona-Teststrategie (Symbolbild). Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

In der grün-schwarzen Landesregierung gibt es offenbar ordentlich Zoff. Grund hierfür ist die Teststrategie des Landes Baden-Württemberg, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag auf Nachfrage bestätigt.

Stuttgart - In der grün-schwarzen Koalition gibt es Krach wegen der Teststrategie des Landes. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) berichtete auf Nachfrage von einem „heftigen Schlagabtausch“ bei der Kabinettssitzung am Dienstag. Er versuche normalerweise, Konflikte im Kabinett herunterzuspielen, aber das sei schon ein heftiger Schlagabtausch gewesen. Aber auch wenn das in hartem Ton vorgetragen worden sei, sehe er den Konflikt als überwindbar an.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat sich in der Kabinettssitzung nach Informationen der dpa aus Regierungskreisen verärgert über fehlende Fortschritte bei der Teststrategie gezeigt. Was Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) vorgestellt habe, sei deutlich zu wenig. Es müsste längst umfassend getestet werden, gerade auch bei Personen, die keine Symptome zeigten, monierte der Vize-Ministerpräsident demnach. Notwendig sei der Aufbau einer kommunalen Teststruktur. Hier fühlten sich die Kommunen aber alleingelassen. Es sei unverständlich, dass hier noch nicht mehr geschehen sei, obwohl ausreichend Kapazitäten vorhanden seien.

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Lucha wies die Vorwürfe Strobls öffentlich zurück. „Wir kommen sehr gut voran“, sagte er am Dienstag in der Regierungs-Pressekonferenz. Man begrüße die zahlreichen Aktivitäten der Kommunen. Das Land biete den Kommunen etwa drei Millionen Tests aus der Landesreserve.